Seit Anfang dieser Woche steht Besitzern der Echo-Lautsprecher eine neue Funktion namens Song ID zur Verfügung. Damit nennt Alexa Titel und Interpreten des nächsten Liedes. Was auf dem Papier toll klingt, könnt aber auch ganz viel Störpotenzial beherbergen.
Sicher kennen viele Nutzer die Situation: man bittet Alexa um eine zufällige Musikwiedergabe. Während die meisten Songs als Hintergrundrauschen an euch vorbeiziehen, bleibt genau dieser eine Titel im Ohr hängen. Doch wie hieß der gleich nochmal?
Amazon Music hat Song ID vorgestellt, eine neue Opt-in-Funktion, mit der Echo-Benutzer Alexa bitten können, den Titel und Interpretennamen vor der Wiedergabe anzukündigen. Es wird ab dieser Woche für Amazon Music-Kunden in den USA eingeführt.
Song ID lässt mich an meine Kindheit zurückdenken, als dämliche Radiomoderatoren immer dazwischengequatscht haben, wenn man stundenlang auf der Pirsch lag, um sein Lieblingslied auf Kassette aufzunehmen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Form von Retro jetzt wieder en vogue sein soll.
Die Funktion wird per Sprachbefehl kontrolliert. „Alexa, turn on Song ID“, schaltet sie ein, mit „Alexa, turn off Song ID“ wird die Ankündigung wieder abgestellt. Song ID wurde, so Amazon, als Folge der vielen Anfragen eingeführt, die Benutzer weiterhin an Alexa richten. Amazon Music ist hierbei die einzige Anwendung, in der Song ID verfügbar ist. Alle anderen Musik-Dienste sollen außen vor bleiben.
Mag dieses Feature zunächst ganz toll klingen, frage ich mich, ob man damit nicht ein wenig über das Ziel hinausschießt. Ich stelle es mir leidlich nervig vor, wenn alle drei bis vier Minuten Alexa dazwischenbabbelt und den nächsten Song ankündigt. Andererseits dürfte Song ID dann Sinn ergeben, wenn der Nutzer den Titel nicht kennt.
Was aber, wenn man eine Playlist mit vielen bekannten Songs abspielt? Dann bietet die eingesprochene Zusatzinformation keinen echten Mehrwert sondern unterbricht lediglich das Hörerlebnis. Aus diesem Grund hat man bei Amazon Music gleich vorgesorgt, sodass man jederzeit die Funktion abschalten kann.
Notfalls sollte irgendwo ein Smartphone zur Verfügung stehen, um nachzuschauen, was da gerade aus den Lautsprechern kommt. Oder denke ich da schon wieder zu altmodisch?
Infos ob, wann und überhaupt Song ID nach Deutschland kommt, liegen derzeit nicht vor.