Schlechte Nachrichten für Themer und Modder, deren Arbeit in Android P wieder schwieriger werden dürfte. In der gestern veröffentlichten Developer Preview wurde die Schnittstelle mit der etwa Substratum Themes arbeitet, vorerst deaktiviert.
Die äußerlichen Änderungen wurden bereits (etwas voreilig) als Material Design 2 getauft, wobei mit wirklich massiven Änderungen erst mit den neuen Pixel 3-Modellen gerechnet werden kann. Doch bereits jetzt hat Google unter der Haube einige Änderungen vorgenommen. Diese blieben nicht unbemerkt und stoßen nicht gerade in Gegenliebe.
Sperrt sich Google bewusst gegen Änderungen am Standard-Design?
Davon betroffen sind sowohl Nutzer, die das App-On-Addon Andromeda nutzen, als auch alle mit Root-Rechten. Nach der Installation der Developer Preview werden die genutzten Overlays stillgelegt und lassen sich nicht mehr re-aktivieren. Google hat sich bislang noch nicht dazu geäußert, ob dies eine gewollte Entscheidung darstellt, um Änderungen am Design und OS bewusst zu erschweren bzw. unmöglich zu machen. Wenn dies der Fall wäre, könnten Themes in Zukunft wohl nur noch über komplette customROMs realisiert werden.
Dies dürfte dafür sorgen, dass sich der Trend zur Vereinheitlichung der Android-Oberfläche auch in Zukunft weiter verstärkt. Kunterbunte OS-Versionen, wie sie früher anzutreffen waren, dürften auf der überwiegenden Mehrzahl von Android-Geräten dann seltener anzutreffen sein. Alle größeren Hersteller scheinen sich ohnehin spätestens seit Android Oreo nicht allzu sehr vom AOSP-Look entfernen zu wollen.
Back to the root(s)
Vor voreiligen Rückschlüssen sollte man sich aber zum jetzigen Zeitpunkt noch hüten. Dies gilt nicht nur für die Factory Images an sich. Die Software ist bei weitem nicht fertig, mit gelegentlichen Problemen ist zu rechnen. Außerdem ist der Build noch nicht in Punkto Akkulaufzeit optimiert. Wie die finale Version von Android P aussehen wird, lässt sich noch nicht abschätzen.
Wenn es aber dabei bliebe, wäre der Theming-und Modding-Ausflug für Nutzer ohne Root ein reichlich kurzer gewesen. Themes ohne Root-Zugriff wäre dann nicht mehr möglich. Mit Android Oreo war es zum ersten Mal möglich gewesen, Android zu optisch und funktionstechnisch zu modfizieren, ohne dass ein benutzerdefiniertes ROM oder Root nötig gewesen wäre, um Systemdateien zu ersetzen. Mit der Kombination aus Andromeda und Substratum konnten Benutzer etwa ein dunkles Thema installieren, Symbole der Navigationsleiste anpassen oder etwa beliebig viele Schriftarten nachinstallieren.Immerhin gewähren einige Dritthersteller wie Sony oder Samsung über eine eigene Schnittstelle Themes oder Schriftarten zu ändern.