Für alle, die auf ein Hub verzichten wollen oder können gibt es nun die Arlo Pro 4 als praktische Stand-alone-Lösung. Was die neue WLAN-Kamera kann, wollte ich für euch herausfinden.
Die Arlo Pro 4 ist das erste Modell des Herstellers, das über eine 2K-Auflösung verfügt und (mit kleineren Einschränkungen) ohne Hub auskommt. Sie kann aber selbstredend auch als Erweiterung in einem vorhandenen Arlo-Ökosystem eingesetzt werden. Die Wahrscheinlichkeit für ein solches Szenario dürfte gar nicht so gering sein, immerhin brachte der Hersteller bereits 2014 die erste Arlo Kamera auf den damals entstehenden Smarthome-Markt.
product not found: B095PVLJKWLogisch auch, dass Arlo daher über ganz viel Erfahrung verfügt, auf was es bei einer Wi-Fi-Kamera ankommt, welche Fehler tunlichst vermieden und welche Dinge von Generation zu Generation verbessert werden sollte. Wer einen der Vorgänger kennt, wird wenig Überraschendes, dafür umso mehr Vertrautes wiederfinden, angefangen beim ikonischen Design, bis hin zur Bedienung durch die ausgereifte App.
Inhalt – das ist dabei
Die Arlo Pro 4 für den Innen- und Außenbereich ist eine Weiterentwicklung der Arlo Pro 3. Sie verfügt über den gleichen Funktionsumfang, benötigt jedoch keinen Hub mehr. Das bedeutet für euch: Die Verbindung mit dem Smarthome wird direkt per WLAN (im 2,4 GHz-Band) hergestellt. Und nicht ganz unwichtig: sie ist dadurch in der (erstmaligen) Anschaffung günstiger als etwa ein Arlo Pro 3 Set.
Arlo Pro 4 Merkmale
- 2K-Videoauflösung mit High Dynamic Range (HDR)
- Direktverbindung mit WLAN-Router (kein SmartHub oder Basisstation erforderlich)
- Nachtsicht in Farbe
- 160-Grad-Sichtfeld
- wetterfest: kann auch im Außenbereich eingesetzt werden
- kompatibel mit Alexa und Google Assistant
- Auto-Zoom und Tracking
- integrierter Scheinwerfer (Spotlight)
- integrierte intelligente Sirene
- kostenlose Testversion von Arlo Smart
Arlo Pro 4 ist schnell eingerichtet
Zunächst wollte ich für diesen Arlo Pro 4 Test schreiben, dass der Kamera gar keine gedruckte Anleitung beiliegt und ich trotzdem innerhalb weniger Minuten, die Einrichtung erfolgreich abgeschlossen hatte. Bis ich genauer in die Verpackung (die ohne Hub wesentlich kleiner ausfällt als gewohnt) schaute und diese doch noch vorfand.
Tatsächlich liegt eine Kurzanleitung in fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Niederländisch) bereit, die euch aber letztlich nur auffordert, die App für Android respektive iOS herunterzuladen. Ebenfalls im Lieferumfang: der austauschbare Akku, Ladekabel sowie eine Magnet- und Schraubbefestigung.
Ab da übernimmt die App und führt euch Schritt für Schritt durch die Installationsroutine. Dauert wie bereits geschrieben nur wenige Minuten – klingt wie eine Selbstverständlichkeit, ist mir bei Konkurrenzprodukten aber auch schon ganz anders begegnet. Solltet ihr Hilfe benötigen, findet ihr Online eure erste Anlaufstelle zur Problemlösung, im Forum tauscht ihr euch mit anderen Nutzern aus:
Ebenfalls schnell am Start ist die Einrichtung für die gängigen Smarthome Assistenten. Mit dem Alexa Skill könnt ihr auf die Kamera zugreifen und euch etwa ein Live-Bild über Echo Show anzeigen lassen – eine nette Spielerei. Schade, dass für die Integration in Apples Home Kit zwingend ein Hub vorausgesetzt wird.
Design, Bedienung & Alltag
Auch beim Design setzt sich Allbekanntes fort, und das ist auch gut so. Die Optik blieb unverändert und so sieht die Arlo Pro 4 nicht nur genauso aus wie ihre Vorgänger, sondern verhält sich im Prinzip auch so.
Dass man bei der Gestaltung des Kamera-Gehäuses einen Nerv getroffen hat, sieht man daran, dass die Konkurrenz – etwa eufy– das Design für die eigenen Kamera-Modelle nahezu unverändert von Arlo übernommen hat.
Das weiße (Plastik-)Gehäuse kann per Knopfdruck in einem Zug abgenommen werden und gibt so den Akku frei. Optik, Haptik und Verarbeitung sind weiterhin tadellos und hinterlassen einen einwandfreien Eindruck.
Die Front ist demgegenüber komplett schwarz und beherbergt zum einen das LED-Flutlicht. Im unteren Bereich sitzt der Lautsprecher für die 2-Wege-Kommunikation – praktisch etwa, wenn man die Kamera zur Überwachung der Haustür verwendet. In Kombination mit der eingebauten Paketboten-Erkennung eröffnen sich hier zahlreiche praktische Möglichkeiten.
Auf der Unterseite gibt es einen magnetischen Anschluss für das Ladekabel, über das die Kamera alternativ auch dauerhaft mit Strom versorgt werden kann. Die Halterung ist magnetisch und drehbar und lässt sich auf Wunsch mit beiliegenden Dübel und Schraube an einer Wand befestigen. Apropos Wunsch: nahezu wunschlos glücklich werdet ihr in Bezug auf Zusatzprodukte sein. Arlo bietet Solarmodule, Ersatzakkus, Doppelladestationen oder verlängerte Ladekabel für den Betrieb außerhalb der Wohnung und dergleichen an.
Die Akkulaufzeit hängt von vielen Faktoren (Häufigkeit der Bewegungserkennung, Nutzung von Live View, Sirene etc.) ab, sodass eine abschließende Aussage über die tatsächliche typische Laufzeit nur schwer getätigt werden. Im Rahmen des zweiwöchigen Testberichts hat sich der Akkustand nur um wenige Prozentpunkte nach unten bewegt.
Last but not least muss noch die eigentliche Kamera genannt werden: Sie liefert nach wie vor vergleichsweise gestochen scharfe Bilder. Ein Pluspunkt ist die gute 2K-Auflösung in Kombination mit der HDR-Technik. Am meisten profitiert man hiervon unter ungünstigen Lichtverhältnissen.
Wer sich wie ich über Nachwuchs in den heimischen vier Wänden freut, wird vielleicht ebenfalls auf die Idee kommen, die Kamera abends/nachts einzusetzen, um schnell ein Auge darauf zu haben, was sich im Kinderzimmer tut. So könnt ihr Aktivitätszonen im Bild definieren, für die ihr Bewegungsmeldungen empfangen wollt. Theoretisch könnt ihr darauf auch bei aktiviertem Spotlight zugreifen und von der farbigen Nachtsicht profitieren, was aber nicht sinnvoll ist, wenn eurer Baby schläft. Letztlich würde ich die farbige Nachtsicht als „nice-to-have“, aber als nicht zwingend notwendig bezeichnen. Ihr könnt die Spotlight-Option aber jederzeit in den Optionen unter den „Einstellungen für geringes Licht“ ausschalten.
Sinnvoller ist aus meiner Sicht dagegen die Möglichkeit beim Videomodus zwischen 110°, 125° und 160° (Weitwinkel) Sichtfeld zu wechseln. Die Kamera kann auch automatisch an ein Objekt/eine Person heranzoomen und die Bewegung verfolgen, wenn ihr Auto Zoom und Tracking einschaltet.
Was ihr bedenken solltet: Die Arlo Pro 4 ist nicht zur dauerhaften Aufzeichnung ausgelegt. Es dauert einige Sekunden, bis ihr ein Live-Bild erhaltet. Danach könnt ihr aber mühelos und ohne spürbare (Zeit-)Verzögerung mit zwei Fingern in das Live-Bild hineinzoomen– hat mir prima gefallen!
Speichermöglichkeiten / Abo
Statt einer 24/7-Aufzeichnung werden (kurze) Clips gespeichert, wenn eine Bewegung oder ein Geräusch erkannt wurde. Auf Wunsch könnt ihr euch dann eine Push-Mitteilung zukommen lassen, auch wenn ihr unterwegs und nicht zu Hause seid. Wie von Arlo gewohnt könnt ihr zwischen vier (oder eigens definierten) Betriebsmodi wählen und so etwa Geofencing (Bild oben) aktivieren.
Käufer erhalten eine dreimonatige Testversion von Arlo Secure, mit der in Ruhe ausprobieren könnt, ob ihr neben Live-Videostreaming und den Push-Benachrichtigungen weitere Funktionen benötigt. Ihr solltet euch aber bereits vor dem Kauf darüber im Klaren sein, dass Zusatzkosten auf euch zukommen– hinterher meckern solltet ihr darüber aber auch nicht, wie es in zahlreichen Rezensionen und Bewertungen der Fall ist. Aus meiner Sicht geht der Hersteller damit sehr transparent und konsequent um.
Fazit Arlo Pro 4 Test
Die Arlo Pro 4 ist noch einsteigerfreundlicher gehalten als die Vorgänger, da sie auch ohne Arlo Smart Hub funktioniert. Die Videoqualität ist ausgezeichnet, die App umfangreich und übersichtlich gestaltet. Sie kann sowohl als Einstiegsgerät, als auch zur Erweiterung eines bestehenden Arlo-Systems verwendet werden.