Mit dem Vorgänger des Galaxy Note 2 sorgte Samsung 2011 erstmals für kontroverse Diskussion. Das Samsung Galaxy Note begründete eine neue Kategorie von Smart-Devices, denn mit seinem übergroßen Bildschirm ist es für ein einfaches Smartphone zu groß und für ein Tablet deutlich zu klein geraten. Das Phablet war nun geboren. Kritiker warfen ein, es sei schlicht zu groß für die Hosentasche, Liebhaber hielten entgegen, es sei schwierig eine (Herren-)Hose zu finden, in welche es nicht problemlos passt.
Letzteren konnte ich beipflichten, schließlich bekommt man sogar manch ein 7-Zoll Tablet in die Hose (sieht witzig aus). Doch eines war unstrittig: die einhändige Bedienung war unkomfortabel. Samsung schickt sich nun an es mit dem Nacholger des Verkaufshits besser zu machen, trotz noch größerer Bildschirmdiagonale! Ob es ihnen gelungen ist, zeigt unser Test. Zur Verfügung gestellt haben uns das Samsung Galaxy Note 2 wie immer die freundlichen Mädels und Jungs von getgoods.
Trotz Plastik-Look wirkt das Smartphone auf den ersten Blick sehr edel und sauber verarbeitet. Samsung hielt sich extrem eng an das Design des Galaxy S3, abgesehen von der Größe und dem Einschubfach für den Stylus gibt es keine größeren Veränderungen. Das verwendete Material ist identisch, sowohl was den metallischen Look in der Pebble Blue Variante angeht, als auch bei Materialstärke und Oberflächenbeschaffenheit. Das bedeutet, dass sich das Handy sehr geschmeidig anfühlt, was vor allem an dem zum Rand hin abgerundeten Corning Glas liegt. Leider ist auch die Rückseite aalglatt, wodurch das Gerät vor allem im Sommer auch mal durch die Hände flutschen könnte. Dennoch wirkt Galaxy Note 2 dadurch wie aus einem Guss, was meiner Meinung nach lediglich durch den Samsung typischen Home-Button an der Unterseite der Front getrübt wird.
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Samsung verbaut im Galaxy Note 2 eine höhergetaktete Version der Galaxy S3 CPU. Der Quadcore Exynos Prozessor taktet mit satten 1.6 GHz und wird von Samsung Mali GPU unterstützt. Zusammen mit dem 2GB großen Arbeitsspeicher ergibt das ein wahres Kraftpaket, welches allen Aufgaben gewachsen ist. Vor allem der 2GB große Arbeitsspeicher könnte sich in Zukunft als entscheidender Aspekt erweisen. Denn mobile Apps werden immer speicherhungriger und nähern sich Schritt für Schritt ihren große Brüdern auf den Desktops und Notebooks an. Bereits jetzt ist der Speichervorteil bei Apps wie Google Earth zu merken, vor allem dann wenn man eine Großstadt wie Rom als detailliertes 3D Modell lädt (kürzere Ladezeiten, höhere Bildrate).
Samsung stattet das Telefon wie immer mit seiner eigenen Android-Anpassung aus. Dabei wird Touchwiz Android Jelly Bean 4.1.1 übergestülpt. Beim Galaxy Note 2 ist das auch nötig, möchte man schließlich die praktische Bedienung per S-Pen integrieren. Das ist Samsung meistens auch sehr gut gelungen, allerdings wirkt die Kombination von Stylus und Hombutton, wie oben bereits erwähnt, nicht durchdacht. Praktisch sind aber die Stylus Erweiterungen. So öffnet sich eine Auswahl entsprechender Apps, sobald man den Stift aus dem Gehäuse entnimmt. So lassen sich schnell wichtige Dinge auf einem Notizzettel notieren. Auch praktisch ist die Pointerfunktion des Stifts. Schwebt man mit dem Stift über bestimmte Elemente, zum Beispiel einem Bilderordner, so erhält eine kleine Vorschau der enthaltenen Fotos. Das Ganze funktioniert aber nur bei Samsungs eigenen Apps. Mich können die S-Pen Apps allerdings nicht hundertprozentig überzeugen, denn optisch wirken sie doch recht bunt und altbacken, außerdem sind sie teilweise wirklich langsam. Beispielsweise gönnt sich das Smartphone eine Bedenksekunde, möchte man die Stifteinstellungen wie Farbe und Dicke anpassen. Außerdem wirkt die Vielfalt an Funktionen oftmals unüberichtlich und verschachtelt -intuitiv geht anders! Zusammen mit der Tatsache, dass der Stift trotz Verbesserungen immer noch nicht genau genug, dass ich den Stift allenfalls für schnelle Notizen verwendet habe. Außerdem ist er ein großer Vorteil in Spielen wie Draw Something (stimmt’s Manuela? ;)). Zum Künstler wird man durch den S-Pen aber nicht, und Kreative werden wohl immer noch lieber auf Stift und Papier setzen.
Gegen den aktuellen Trend lässt sich das Samsung Galaxy Note 2 mit einer Micro Sim erweitern. Außerdem lässt sich der monströße Akku austauschen. Ihr werdet allerdings eine Micro-SIM benötigen, wenn ihr euch für das Galaxy Note 2 entscheiden solltet. Das 5.5 große SAMOLED Display löst mit 1280×720 Pixeln auf. Die Piexeldichte liegt dabei mit 267ppi deutlich hinter Referenzgeräten wie dem iPhone5 oder dem Galaxy Nexus. Allerdings ist davon mit bloßem Auge nicht viel zu sehen. Der Screen überzeugt durch satte Farben und hohe Kontraste, vor allem durch gute Schwarzwerte. Von dem SAMOLED typischen Schleier bei niedriger Helligkeit war in meinem Test nichts zu sehen, was definitiv eine Verbesserung zu bisherigen Screens mit dieser Technik ist. Allerdings muss man sich im Klaren sein, dass sich die Display-Eigenschaften von SAMOLED Screens im Laufe der Monate bzw. Jahre ändern. Während sie zunächst eher blaustichig sein können, werden sie durch das Altern der entsprechenden Subpixel eher gelbstichig, einhergehend mit einer deutlich reduzierten Bildbrillianz. Mir ist bislang noch kein Display dieser Technik untergekommen, welches nicht auf Dauer darunter litt. Es wird auch oftmals als “Einbrennen” wahrgenommen. Doch beim Galaxy Note 2 stehen die Vorzeichen gut, dass die Mängel zumindest nicht so stark auftreten könnten wie bei bisherigen Galaxy Modellen. Der Bildschirm ist definitiv der beste seiner Bauart, der Rest ist dann wohl Geschmackssache.
„Besonders die Videoaufnahmen haben es mir angetan. Meiner Meinung nach verfügt das Galaxy Note 2 über den besten Camcorder aller von mir getesteten Smartphones, sowohl was Software als auch Hardware angeht.“
Die Kamera des Galaxy Note 2 macht hervorragende Fotos, welche mit 8MP aufgelöst werden. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen sind die Ergebnisse brauchbar. Besonders die Videoaufnahmen haben es mir angetan. Meiner Meinung nach verfügt das Galaxy Note 2 über den besten Camcorder aller von mir getesteten Smartphones, sowohl was Software als auch Hardware angeht. Wiedereigeführt wurde das Pausieren von Aufnahmen, was lästiges Schneiden ersparen kann. Brilliant ist auch der Sound, auch bei der Ausgabe über den soliden Lautsprecher. Ich habe euch ein kleines Kamera-Review auf Youtube geladen. Dort könnt ihr euch von der Qualität überzeugen. Durch die Konvertierung ging aber ein wenig an Qualität verloren.
Auch die restliche Ausstattung überzeugt. Von NFC über Bluetooth 4 bis GPS und Glonass ist alles dabei. Einzig ein Mirco-HDMI-Anschluss wird vermisst, allerdings lässt sich ersatzweise ein MHL-Adapter verwenden. Auch USB-Sticks lassen sich über einen Adapter verwenden.
Der 3100 mAh Akku ist riesig und reicht trotz gigantischen Displays gut über den Tag. Bei geringer Nutzung waren auch mehrere Tage drin. Die Gesprächsqualität war in beide Richtungen sauber und fiel weder negativ noch besonders positiv auf. Die Soundqualität ist Samsung-typisch bassreich und trotzdem klar, zumindest wenn man über gute Kopfhörer verfügt.
Samsung spricht mit der Note Serie eine neue Zielgruppe an und macht dabei fast alles richtig: vor allem der große Bildschirm weiß zu überzeugen, und wer sich auf ihn einlässt, wird ihn sicher so schnell nicht gegen etwas kleineres eintauschen möchten. Allerdings muss man sich vor dem Kauf im Klaren sein, dass man sich trotz Softwareanpassungen von der Einhandbedienung verabschieden sollte. Ansonsten wird es schnell krampfhaft und ungemütlich.
Das Gesamtpaket stimmt jedenfalls, und für den hohen Preis wird auch sehr viel geboten. Ein Performer für “Performer” eben! Darüber hinaus ist das Note 2 7100 ein hervorragender Mediaplayer, gerade auch aufgrund des Bildschirms und der Kamera!