Samsung hat die Kernel-Quellen für das Galaxy S9 und S9+ öffentlich zugänglich gemacht. Für die Modelle mit Exynos-SoC ist die offene Entwicklung frei, sodass wir bald mit einer Custom Recovery oder einer AOSP ROM rechnen können.
Außen vor bleiben aber die S9 und S9+-Modelle mit dem Snapdragon Prozessor, wie Samsung sie für den nordamerikanischen Markt anbietet. Die beiden neuesten Top-Modelle der Reihe wurden am 25. Februar angekündigt und gehen diese Woche in den offenen Verkauf.
Snapdragon-Entwicklung mit Hindernissen
Mit den Kernel-Quellcodes können Entwickler etwa damit beginnen, die beliebte TWRP Custom Recovery für die neuen Samsung-Modelle zu portieren. Der praktische Nutzen läge etwa bei der vereinfachten Sicherung von Partitionen, da Anwender sich nicht mehr auf ODIN-Flash-Images verlassen müssen, so XDA. Außerdem erleichtere dies das Flashen von Project Treble Generic System Images (GSIs), da Samsung das Fastboot-Protokoll auf seinen Geräten nicht anbietet. Das bedeutet, dass wir bald in der Lage sein dürften zu testen, AOSP ROMs funktionieren.
Der Kernel-Quellcode ist jedoch nur dann nützlich, wenn der Bootloader des Geräts freigeschaltet werden kann, was bei den Snapdragon-Modellen leider nicht der Fall ist. Besitzer der Snapdragon Galaxy S9-Geräte müssen auf einen undokumentierten Root-Exploit hoffen, wie etwa SamFAIL beim Samsung Galaxy Note8. Andernfalls könnten Änderungen an der Systempartition nicht vorgenommen werden. Zuletzt bliebe theoretisch noch der Weg über Project Treble um AOSP ROMs zu installieren.
Via: XDA
Quelle: Samsung