Der große Bruder stiehlt derzeit so ziemlich jedem anderen Smartphone die Show, ein ausführlicher Huawei P20 Test ist daher für uns umso interessanter. Wie gut schlägt sich das konventionelle Dual-Kamera-Setup, und leisten die Chinesen auch fernab des Rampenlichts ordentliche Arbeit was Verarbeitung, Bedienung, Performance und Akkulaufzeit angeht?
Das Huawei P20 bekommt weniger Aufmerksamkeit ab als das übermächtig erscheinende P20 Pro-Modell mit der bislang einzigartigen Dreifach-Kamera. Preislich ist es aber deutlich interessanter für die große Mehrzahl der potenziellen Käufer, zumal die restliche Technik und Ausstattung nicht komplett dem Rotstift zum Opfer fiel.
Design
Traditionell orientiert sich Huawei bei der P Serie in den letzten Jahren beim Design an Apple: Nachdem die P10 Serie aussah wie ein iPhone 6-8, schielt man beim P20 auf das frischere Design des iPhone X. Sogar die kontroversen Design-Entscheidungen wie einer Einkerbung im Display und die vertikale Anordnung der beiden Kameras an der Linken Seite wurden aufgegriffen. Augenscheinlichster Unterschied ist, dass Huawei nicht auf den extrem schnellen Fingerabdrucksensor auf der Front verzichtet hat. Dadurch wirkt der Rahmen nicht so symmetrisch wie noch beim iPhone X und das Display/Gehäuse-Verhältnis ist auch etwas kleiner.
Doch die sogenannte Notch ist etwas schmaler, da sie nur einen Speaker, die Frontkamera und die schön mittig platzierte Benachrichtigungs-LED beherbergen muss. Sie lässt sich softwareseitig verbergen, so dass man sich optisch nicht an ihr stören kann. Uhrzeit, Empfang und Akkustand werden dennoch darauf angezeigt, Videos und Apps nutzen die kleinen Flächen neben der Notch auch wenn diese aktiviert ist. Ein guter Kompromiss!
Bei der Materialwahl setzt man –wie die Konkurrenz– auf ein Glas-Metall-Sandwich. Wir bekamen die blaue Variante für unseren Test, das Highlight ist allerdings die Twilight-Variante, dessen Rückseite von Dunkelblau zu Lila verläuft und je nach Blickwinkel einen leicht unterschiedlichen Farblook aufweist. Testen konnten wir diese allerdings nicht. Midnight Blue sieht allerdings auch richtig gut aus, auch wenn die Rückseite wie erwartet Fingerabrücke anzieht. Dass die Kameras an der Seite sind, gefällt mir persönlich nicht, das war beim Mate 10 Pro noch eleganter und eigenständiger gelöst. Darauf scheinen aber einige zu stehen. Dass ein Handy auf dem Tisch liegend beim Tippen etwas wackelt, ist für die meisten vermutlich auch kein Problem, bzw. man hat sich daran gewöhnt.
Ausstattung
Im Inneren des P20 steckt jede Menge Technik, im Vergleich zum P20 Pro oder aber auch dem Mate 10 Pro muss man ein paar Abstriche machen. 4GB Ram sind immer noch ordentlich, 6GB wären auf lange Sicht vielleicht die bessere Wahl. Wasserfest ist das Handy auch nicht mehr, die IP 53 Zertifizierung sorgt aber dafür, dass Spritzwasser dem P20 nicht schadet. Das Kamera-Setup ist auch ein anderes als bei der Pro Variante, dazu aber später mehr.
Alles andere hingegen ist auf allerhöchstem Niveau. Der aus dem Mate 10 (Pro) bekannte hauseigene Kirin 970 ist ebenso an Bord wie ein 128 GB großer und schneller UTFS 2.1 Speicher. Der 3400 mAh starke Akku wird dank Huaweis Supercharge-Technologie extrem schnell aufgeladen, weiter verbreitete QuickCharge-Ladegeräte laden allerdings mit Standardgeschwindigkeit. Auf kabelloses Laden verzichtet man trotz Glasrückseite. Bei der Akkugröße ist das einerseits verständlich, schließlich würde das Laden um ein Vielfaches länger dauern. Dass die Porsche-Edition mit größerem Akku trotzdem über QI-Laden verfügt, hinterlässt allerdings ein Geschmäckle.
Auf Dual-SIM muss man auch dieses Jahr nicht verzichten (4G mit beiden SIM-Karten), auf eine Speicherweiterung hingegen schon! Das ist zwar schade, im Anbetracht des standardmäßig 128GB großen internen Speicher aber verschmerzbar.
Neben dem Smartphone befinden sich noch ein 20 Watt Supercharge-USB-C-Ladegerät, eine schlichte transparente Hülle und ein USB-C In-Ear-Headset in der Schachtel. Letzteres habe ich nicht getestet, es scheint aber das selbe zu sein wie bei meinem Mate 10 Pro, und das ist ordentlich.
Display
IPS-Display und Notch? Seltsame Kombination dachte ich, denn erst die Schwarzwerte eines OLED-Panels erlauben es, dass die beiden Bereiche neben der Einkerbung in den Rahmen übergehen. Das dachte ich zumindest. Das verbaute 1080p+ IPS-Panel gehört zu den besten seiner Art: Schwarz ist trotz Hintergrundbeleuchtung auch im Dunkeln kaum heller als bei einem OLED. Bei Tageslicht wirkt es IPS-typisch sogar dunkler. Die maximale Helligkeit kann zwar nicht mit aktuellen Flaggschiffen anderer Hersteller wie Samsung mithalten, dank der erhöhten Kontraste bei Sonnenlicht, bleibt es trotzdem immer gut lesbar.
Huawei bietet verschiedene Farbmodi an, wobei der voreingestellte Modus versucht die kräftigen Farben eines OLEDs zu imitieren. Das gelingt auch ziemlich gut, auch wenn man mit dem Sättigungs-Boost manchmal für meinen Geschmack etwas über die Stränge schlägt. Auch dieses Jahr liefert Huawei das Handy ab Werk mit einer aufgebrachten Display-Schutzfolie aus. Im Gegensatz zum P10 wurde aber auch das Glas selbst mit einer fettabweisenden Beschichtung versehen, so das man die Folie hier bedenkenlos entfernen kann.
Leistung
In synthetischen Benchmarks ist der Kirin 970 längst abgehängt. Dazu muss man allerdings sagen, dass diese den zusätzlichen KI-Prozessor nicht einbeziehen. Lediglich der AI-Mark greift auf ihn zu, mit dem Ergebnis, dass man das P20 hier deutlich vor Geräten ohne KI-Prozessor wiederfindet. Im Alltag wird dieser aber noch kaum genutzt, lediglich die Kamera und der Microsoft Translator machen sichtbar Gebrauch davon. Aber auch das System soll davon profitieren. Die Alltagsperformance ist sehr hoch, erfahrungsgemäß bricht Leistung nach einigen Monaten kaum bzw gar nicht ein. Das ist leider noch eher untypisch für Android.
Wenn man einen Schwachpunkt ausmachen will, dann ist es die Mali GPU. Die G72 verfügt zwar jetzt über 12 Kerne, anstelle von 8 wie noch beim Huawei P10. Allerdings takten diese auch deutlich niedriger, so dass es kaum einen Leistungsgewinn gibt. Beim Zocken sollte er aber deutlich sparsamer sein. Dennoch: Mit der Adreno 540 aus Vorjahresflaggschiffen wie dem Pixel 2, kann man immer noch nicht mithalten. Geschweige denn mit der Adreno 630 aus aktuellen Flaggschiffen wie dem amerikanischen Galaxy S9 oder dem Sony XZ2. Die europäische Variante des Galaxy S9 nutzt übrigens auch eine Mali G72, allerdings mit ganzen 18 Kernen! Hier müssen aber auch deutlich mehr Pixel berechnet werden, so dass die Unterschiede nicht all zu groß sind. Aufwändige 3D Spiele bringen das Huawei P20 jetzt schon ans Limit, während Smartphones mit dem Snapdragon 845 noch deutliche Reserven haben.
Highlight im Huawei P20 Test : Die Kameras, aber nicht der Video-Modus!
Mit der Triple-Kamera des P20 Pro hat Huawei für ein ziemlich großes Echo im Netz gesorgt. Das normale P20 ging dabei mit seiner abgespeckten Dual-Kamera ziemlich unter. Doch auch das P20 braucht sich nicht zu verstecken. Im Vergleich zum Huawei Mate 10 Pro und dem P20 Pro fällt die Blende etwas kleiner aus (f/1.8). Dafür verteilen sich die 12MP auf eine deutlich größere Fläche, so dass die Pixel mit 1.55µm ziemlich groß ausfallen und zusammen für eine hohe Lichtausbeute sorgen. Der optische Bildstabilisator (OIS) tut dabei ein Übriges.
Die zweite Kamera besteht aus einem 20MP Monochrom-Sensor mit einer Blende von f/1.6. Über einen OIS verfügt diese zwar nicht, doch sammelt der Sensor deutlich mehr Details ein als normale Farbsensoren. Zweidrittel ihrer Pixel gehen allein schon für die Farbe Grün drauf, je ein Drittel für Rot und Blau. Die Nachbar-Pixel werden miteinander verrechnet und das Gesamtbild auf die volle Megapixelzahl interpoliert. Bei Monochrom-Sensoren misst jeder Pixel nur Helligkeitswerte, die Jeder Pixel liefert also eine einfach verwendete unabhängige Bildinformation. Nicht viele Hersteller nutzen diese Kombination von Kameras. Die meisten setzen auf eine zweite Telekamera, bei LG ist die sekundäre Kamera eine weitwinklig.
Schwarz/Weiß-Fotografie ist da eher eine Nische. Huawei nutzt die zweite Kamera aber um die Fotos der ersten Kamera zu verbessern. Das heißt, die Details der 20MP Kamera kommen auch der Hauptkamera zu Gute. Außerdem ist sie für das „räumliche Sehen“ verantwortlich und ermöglicht einen künstlichen Bokeh, etwa für den Portrait-Modus. Verzichten muss man hier allerdings auf den optischen Zoom, der sich etwa beim iPhone X oder dem Galaxy S9+ für eine natürlichere Perspektive verantwortlich zeichnet.
So viel zur Theorie. Entscheidend ist auf dem Platz! Und der ist Grün. Die Künstliche Intelligenz des P20 scheint diese Farbe zu lieben, denn Naturbilder werden optisch teilweise dermaßen gepimpt, dass das Grün extrem in die Augen springt. Meiner Meinung nach ist das sehr übertrieben, und der zusätzliche Kontrast verstärkt diesen Eindruck. Wenn ich aber ehrlich bin: poste ich ein Bild in Instagram würde ich wahrscheinlich genau das gleiche machen. Nicht jedes Bild landet in sozialen Netzwerken, weshalb man den AUtomatik-Modus (nichts anderes ist diese KI) mit einem Klick im Sucher ausschalten kann. In den Einstellungen lässt sie sich auch komplett deaktivieren. Dann muss man aber auch auf die intelligenten Modiwechsel verzichten, beispielsweise wenn ein Gesicht erkannt wird und in den Portrait-Modus gewechselt wird. Oder auch bei Sonnenuntergängen, wo der Algorithmus für eine beeindruckende Bilddynamik sorgt.
Den Portrait-Modus würde ich sowohl bei der Kantenerkennung als auch bei der Bildqualität irgendwo im Mittelfeld der Flaggschiffe einsortieren. Der Bokeh-Effekt zeichnet auch feine Lichtkugeln im Hintergrund, der Gesamteindruck wirkt aber leicht künstlich. Das liegt hauptsächlich an der Verarbeitung von Gesichtern. Gerade in Innenräumen oder bei schwachem Licht werden Details ziemlich glattgebügelt und die Hautfarbe aufgehellt. Selbst wenn man alle Optimierungen ausschaltet. Das fällt vor allem im direkten Vergleich mit der Google Kamera auf, die auf anderen Smartphones für ein realistischeres Hautbild (für den ein oder anderen zu realistisch) mit Porenzeichnung und scharfer Gesichtsbehaarung sorgt. Auf dem P20 ist bisher noch keine Google Cam Mod lauffähig.
Highlight ist für mich der Night-Mode, denn er ist wirklich intelligent. Je nach Lichtverhältnissen und Bildstabilität wählt die App eine „Belichtungszeit“, in welcher die Kamera eine Reihe von Fotos in unterschiedlichen Einstellungen aufnimmt und miteinander verrechnet. Wackelt der Nutzer, werden entsprechende Zwischenbilder einfach verworfen: Auch sich bewegende Objekte werden meist zuverlässig entfernt. Spektakulär ist dabei die Bilddynamik: Selbst in dunklen Ecken sind feinste Details auszumachen. Wo Straßenlampen und Zimmerbeleuchtung normalerweise gnadenlos ausbrennen, bildet das Huawei P20 Details und Farben realistisch ab. Googles HDR+ Modus macht ähnliches, aber in deutlich kürzerer Zeit und entsprechend weniger starken Ergebnissen.
Einige Tester wiesen auf den fehlenden Auto-HDR-Modus hin. HDR lässt sich zwar manuell auswählen und ist dann auch recht effektiv. Doch viele der KI-Modi enthalten bereits eine Form der Dynamik-Optimierung, sodass das nicht negativ zum tragen kommt. Möchte man auf die KI verzichten, wäre ein Auto-HDR-Modus wünschenswert.
Zwischenfazit zur Fotokamera: Sowohl die Stärken als auch die Schwächen liegen in der Software. Die Hardware ist grundsolide, die „KI“ wird aber nicht immer positiv eingesetzt. Ein Update könnte hier noch einiges bewirken.
Die 24 MP-Frontkamera hat mit den gleichen Schwächen bei Portraits zu kämpfen. Wer auf detaillierte Aufnahmen wert legt, wird eher enttäuscht. Social-Media verträgliche Schnappschüsse gelingen aber umso schneller, das Retuschieren von Falten und Hautunreinheiten spart man sich großteils. Der Dynamikumfang ist ordentlich, blauer Himmel ist meist noch als solcher zu erkennen, allerdings nicht auf dem Niveau von Google-Smartphones. Die 8MP meines alten Nexus 6P liefern bessere Ergebnisse als das P20. Das hat das Huawei-Smartphone aber mit vielen neuen Smartphones gemein. Gut: die Kamera ist nicht so weit-winkelig wie oft üblich. Das heißt zumindest, dass in der Bildmitte die Proportionen nicht verzerren. Schade: einen Autofokus wie beim Galaxy S8, S9 oder manchen Sony-Modellen gibt es nicht. Der Fokusbereich ist aber so gewählt, dass er bei den meisten Abständen scharf zeichnet. Für Tiefenunschärfe sorgt ja dann die Portrait-Software.
Bei der Videokamera halte ich mich kurz, denn da kann ich mich den meisten anderen Testern nur anschließen. Die Videos in FullHD sind sehr stabil, teilweise fast wie auf Schienen, sie lassen aber an Details missen. Im 4K-Modus ist es genau andersherum, die fehlende Stabilisierung ruiniert die Videos komplett. Die Zeitlupe schafft 960 Bilder die Sekunde, das können noch nicht viele Smartphones. Doch die die es können, können es besser. Die Auflösung von 720p erzeugt ein eher grobkörniges Bild, Framedrops sorgen dafür, dass die Aufnahmen nicht ganz so rund wirken wie bei Sony und Samsung. Merkwürdig: die Frontkamera filmt standardmäßig in 720p, man kann es aber auf 1080p umstellen.
Huawei P20 Test: EMUI 8.1
Das P20 wird direkt mit der aktuellsten Android Version 8.1 ausgeliefert. Da die Vorgänger Teil des Android Enterprise Programms sind, kann man davon ausgehen, dass auch das Huawei P20 drei Jahre lang mit Sicherheitspatches (spätestens 90 Tage nach Google Release) versorgt wird.
Die angepasste Oberfläche hört auf den Namen EMUI 8.1 und unterscheidet sich optisch deutlich von der Standard-Android-Oberfläche. Die letzten Jahre war es unter Bloggern und anderen Testern populär auf diese Anpassungen zu schimpfen. Oft blieb allein deshalb eine Kaufempfehlung aus. Das scheint sich nun mit dem P20 Pro zu ändern. Vielleicht betreibt Huawei nun besseres Marketing, geändert hat sich zwischen EMUI 5 und EMUI 8.1 jedenfalls kaum etwas. Nicht falsch verstehen, meiner Meinung nach waren die Anpassungen vorher schon völlig in Ordnung. Es gab Stärken und Schwächen, wie bei allen anderen auch. Für mich wären die Änderungen aber nicht kaufentscheidend.
Nichtsdestotrotz möchte ich hier auf mögliche Gründe der Abneigung vieler „Kollegen“ eingehen, damit ihr mir nicht blind vertrauen müsst und selbst entscheiden könnt, ob euch die Software nerven würde.
- Das Design: nicht ganz so clean und völlig anders als von den Google-Göttern vorgesehen. Die gute Theme-Engine schafft aber Abhilfe, auch wenn es aufgrund der Notch im Moment noch wenig Themes gibt.
- Screen Dimming: Um Akku zu sparen, regelt Huawei auch bei manueller Helligkeit in bestimmten Apps und Situationen die Helligkeit herunter. Bei meinem Mate 10 Pro wurde das Problem schon ganz beseitigt. Beim P20 ist es noch minimal vorhanden, allerdings nicht bei hohen Display-Helligkeiten. Die Lesbarkeit bei Sonneneinstrahlung wird dadurch nicht beeinflusst.
- Lockscreen-Benachrichtigungen: diese lassen sich nicht ausklappen, das heißt, man kann vom Lockscreen aus nicht antworten. In einer früheren Version war das noch kein Problem, bei dem letzten Update hat sich der Fehler wieder eingeschlichen.
- Suche in den Einstellungen: sie funktioniert einfach nicht und spuckt kaum Ergebnisse aus.
- Medienwiedergabe-Widget: Android 8 führte ein schickes Design ein, welches die Benachrichtigung abhängig vom Album-Cover einfärbte. In EMUI 8.1 ist davon keine Spur zu sehen.
- Scrolling: manche Apps wie Twitter ruckeln beim Nachladen. Das kenne ich von vielen Android-Smartphones, auch wenn das wohl bei den Pixeln oder One Plus-Geräten weniger auffällt. Ich nutze daher schon seit langem Fenix, was auch auf dem P20 scrollt wie Butter.
- Energie-Management: Huawei ist für sein aggressives Energie-Management bekannt. Das sorgte für gute Akkulaufzeiten, aber auch für immer wiederkehrende Probleme mit Push-Benachrichtigungen. Das ist mittlerweile Vergangenheit. Dennoch könnte die ein oder andere App früher aus dem Speicher fliegen als einem lieb ist. Mittels AI-Chip soll das P20 allerdings mitlernen und das Batterie-Management an den Benutzergewohnheiten anpassen. Ich habe das P20 allerdings zu kurz genutzt um das beurteilen zu können. Bei meinem Mate 10 Pro allerdings fällt mir selten auf, dass eine App ganz neu laden muss. Es hat allerdings auch 6 statt 4GB RAM wie im P20.
- Kamera-Shortcut: bei den meisten Handys reicht ein doppeltes Drücken des Powerbuttons um die Kamera zu starten. Hier hat man es auf die Volume-Down-Taste gelegt. Nervt etwas wenn man Musik hört, denn dann geht es einfach nicht.
Hier noch ein paar Vorzüge von EMUI (ja, die gibt es!)
- Akkulaufzeit: Die ist auch hier besser als bei Smartphones mit vergleichbarer Kapazität.
- Lockscreen Shortcuts: Wie bei den iPhones lassen sich mit einem Wisch nach oben Shortcuts hervorholen (Audio-Rekorder, Taschenrechner, Taschenlampe, Timer, QR-Code Scanner).
- Google Assistent: dieser funktioniert wie bei einem Pixel auch bei ausgeschaltetem und gesperrten Bildschirm. Per Stimmerkennung wird das Smartphone entsperrt (optional).
- Gesichtserkennung: sie ist nicht nur schnell, sondern auch anpassbar. Entweder sie verhält sich wie bei einem iPhone X und entsperrt erst mit einem Wisch nach oben. Oder sie zeigt aber nach der Gesichtserkennung im Lockscreen zuvor verborgene Benachrichtigungen an. Der Lockscreen kann aber auch komplett übersprungen werden, was das Entsperren deutlich beschleunigt!
- App Twins: Facebook, Messenger und Whatsapp können geklont werden, sodass man mehrere Accounts gleichzeitig nutzen kann.
- Benutzerkonten: wie bei Android Tablets lassen sich mehrere Nutzer und ein Gastkonto anlegen.
- Private Space: diesem kann ein anderer Finger zugeordnet werden, so dass sich ein geheimer privater Benutzer – öffnet, inklusive eigener App-Instanzen (Messenger, Facebook, Tinder?).
- Kamera-App: diese bietet mit Pro und Night Mode und vielen anderen Modi deutlich mehr als die Stock Android Kamera. Googles HDR+ wäre zwar noch wünschenswert, das gibt es aber eben nur bei den Pixels.
- Langzeitperformance: auch wenn man ein Huawei Flaggschiff zumüllt, läuft es nach Monaten immer noch wie in den ersten Wochen. Huawei räumt im Hintergrund auf. Manchen Usern wurde auch schon eine Defragmentierung vorgeschlagen, was ich so in Android noch nie gesehen habe.