LG präsentierte am Mittwoch das technisch beste Smartphone. Dabei zeigte sich der Koreaner auch von der innovativen Seite, denn das Design entspricht nicht dem üblichen Standard. Womit LG zu punkten versucht und welche Chancen wir dem dem LG G2 einräumen, sollt ihr in diesem Artikel erfahren.
Im Vorfeld der Vorstellung gab es zahlreiche Leaks zum LG G2, diese bezogen sich aber meist auf die koreanische Variante. Wie sich mittlerweile herausstellte, soll es dort zwei verschiedene Versionen geben. Die erste Variante verfügt über einen wechselbaren Akku (2160 mAh) und einen Micro SD-Slot. Die zweite Variante wird mit einem mächtigen, aber fest verbauten 3000 mAh Akku ausgestattet, der 32 GB große Speicher lässt sich hier nicht erweitern. Letztere Variante wird es in einigen Wochen nach Europa schaffen. Schauen wir uns aber zunächst die restlichen Specs an:
Display
- 5.2 Zoll Full HD IPS Dsiplay
- Pixeldichte: 423ppi
- 2,65mm schmaler Rahmen
- Corning Gorilla Glass 3
SoC
- Snapdragon 800
- 2.3 GHZ KRAIT 400 CPU
- Adreno 330 GPU
- LTE
- Bluetooth 4.0
- Miracast
Speicher
- 32 Gb
- 24 Gb verfügbar
- 2 Gb RAM
Kamera
- 2.1 MP Frontkamera
- 13 Megapixel Hauptkamera
- optischer Bildstabilisator
Software und Features
- Android 4.2.2
- LG UI
- Knock-ON Funktion
- Plug & Pop
- Guest Mode
- Text Link
Akku
- 3000 mAh
- nicht wechselbar
Design
- 138.5 x 70.9 x 8.9 mm
- minimaler Rahmen
- 143g
- Keine Hardware-Tasten auf Front und Rahmen
- Rear-Key
Was will man zu diesen Daten groß sagen? Besser geht es derzeit wohl kaum, zumindest auf dem Papier. Schade nur, dass man es nicht geschafft hat, beide Varianten zu kombinieren, sprich großer wechselbarer Akku + MicroSD-Slot. Ansonsten hat man sich wirklich keine nennenswerte Schwäche geleistet.
Rear Key – LG will mit praktischen Funktionen im Alltag punkten
Statt auf pompöse, aber im Grunde nutzlose Funktionen wie „Scrollen per Augensteuerung“ zu setzen, versucht LG eher das Handling im Alltag zu verbessern. Wer ein HTC Smartphone nutzt, weiß zum Beispiel wie nervig die an der Oberkante platzierte Entsperrtaste sein kann. Auch die Lautstärke-Wippe ist nicht immer zugänglich positioniert, schon gar nicht für Linkshänder. LG setzt beim G2 daher auf den sogenannten Rear Key. Dieser befindet sich auf der Rückseite des Smartphones, in dem Bereich, in welchem wir unseren Zeigefinger positionieren. Die Kombination aus Power-Button und Lautstärke-Wippe kann außerdem zum schnellen Starten der Notizapp genutzt werden. Liegt das LG G2 auf dem Tisch lässt es sich auch durch „Klopfen“ auf das Display aktivieren, wodurch man den von Samsung gerne benutzten Hardware-Homebutton nicht vermissen wird.
„Plug & Pop“ heißt der praktische Helfer, welcher einem je nach angeschlossenem Zubehör passende Funktionen anbieten soll.
Die intelligente Funktion „Text Link“ hilft, Texte schnell zu verwerten. Entdeckt das LG G2 etwa einen Termin, wird dieser beim Kopieren automatisch in den Kalender eingetragen.
Auch die 13 Megapixel Kamera scheint überzeugen zu können, schließlich handelt es sich um das erste Android Handy mit eingebautem optischen Bildstabilisator. In einem ersten, wenn auch nicht ganz sauberen Vergleich von Phonearena, punktete das LG G2 gegen das HTC One, Samsung Galaxy S4, und iPhone 5 deutlich. Gerade was Bilddynamik und Rauschverhalten anging, offenbarten sich teils drastische Unterschiede. Hier konnte es sogar mit Nokias neuem Kamera-Flaggschiff Lumia 1020 mithalten.
Kamera-Vergleich bei Phonearena.com
LG G2 – Einschätzung und Chancen
LG hat mit dem G2 rein technisch das bisherige Smartphone des Jahres vorgestellt. Mit dem Fokus auf Alltagsfunktionen könnte man auch bei einem breiten Publikum punkten, leider lassen sich diese wohl nicht so leicht vermarkten wie Samsungs „Zauber-Tricks“ ala Smartscroll und co. Auch technisch interessierte User dürfte man mit der vollen Benchmark-Power ansprechen, und sogar Fotofans sollten auf ihre Kosten kommen. Leider scheint LG noch heute mit einem schlechten Ruf zu kämpfen, dabei bewießen sie schon beim Optimus 4X HD, dass sie mittlerweile einen großen Wert auf Qualitätsarbeit legen. Und auch das LG Optimus G (Testbericht bei morethanandroid.de) ist mit Android 4.1 meiner Meinung nach das deutlich bessere Smartphone als das Nexus 4, welches bereits mit Android 4.3 läuft. Um die Software sollte man sich also nicht wirklich Sorgen machen.
Auch in den Online-Medien scheint man mit dem LG G2 nicht unbedingt für so viel Gesprächsstoff sorgen zu können wie es Samsung und HTC damals bei der Präsentation ihrer Flaggschiffe vermochten. Mal schauen wie sich das weiter entwickeln wird. Ein viel wichtigerer Erfolgsfaktor als die Meinungsmache im Web wird wohl der Preis sein, welchen LG bislang noch nicht nennen wollte. Doch LG sollte sich mit der Einführung beeilen, um den Preis möglichst schnell auf das Niveau des Galaxy S4 zu senken, andernfalls wird der Kunde wohl eher zu Produkten der etablierten Platzhirsche greifen als zum LG G2.