Zeit, einen alten Bekannten der VPN-Szene wieder genauer unter die Lupe zu nehmen. Kann der Anbieter in diesem PureVPN Test überzeugen?
Seit meinem letzten PureVPN Test sind abermals zwei Jahre ins Land gezogen, in denen sich so viel getan hat, dass eine Update meines Reviews mehr als überfällig ist. PureVPN hat sich der früheren Kritik gestellt
Klar, auch dieser VPN-Anbieter hält es gern mit dem Motto: „Kleckern statt Klotzen“ und beschreibt sich in ganz bescheidener Manier als der „schnellste VPN Dienst der Welt“. Branchen-übliches Marketing-Gewäsch, dass man langsam, aber sicher ad acta legen sollte.
Im Jahre 2021 muss ein Dienstleister mehr leisten, als pure Geschwindigkeitsrekorde zu liefern. Hier hat PureVPN allerdings die Zeichen der Zeit erkannt und dementsprechend sein Angebot breiter aufgestellt. Dazu später mehr, zuerst wollen wir uns einigen Grundlagen widmen.
In aller Kürze: Fakten und Basics
Für dieses Review wurde mir ein Account zur Verfügung gestellt, um meine Messungen durchzuführen und den Dienst zu testen. Das sei an dieser Stelle aus Gründen der Transparenz erwähnt.
Das ursprünglich in Hong Kong beheimatete Unternehmen ist seit 2007 aktiv und verfügt über mehr als 2000 Server weltweit. 2554 davon (Stand November 2021) befinden sich in Europa, Deutschland ist mit dem Serverstandort Frankfurt am Main in der Liste. PureVPN ist in 78 Ländern mit 96 Standorten mit mehr als 6500 Servern vertreten.
PureVPN erlaubt die Nutzung auf bis zu fünf Geräten gleichzeitig – ein branchenüblicher Wert. Es unterstützt alle gängigen Verschlüsselungsstandards.
Fakten | |
Rechtlicher Standort | Hong Kong |
Server | 140 Länder/ 2000+ Server |
Verschlüsselung | OpenVPN, IKEv2, SSTP, L2TP, PPTP |
P2P | unterstützt |
deutschspr. Support | Nein |
Support | Email, Live-Chat |
Zum Thema Sicherheit
In der Vergangenheit befand sich in der rechtlichen Standorte des Anbieters in der Sonderverwaltungszone Hong Kong, was in einer früheren Version des Artikels als zumindest rechtlich uneindeutig von mir moniert wurde. Mittlerweile ist der Hauptsitz von PureVPN aus Datenschutzgründen auf die britischen Jungferninseln verlegt worden.
PureVPN ist ein KPMG-Zertifiziertes VPN. Das bedeutet, dass folgende Daten nicht mehr länger geloggt werden:
- Browser-Aktivitäten
- Original-IP
- Verbindungsprotokolle
- Zugewiesene IPs
- Browserverlauf
- VPN-Zeitstempel
Die verliehene Auszeichnung bedeutet, das sich PureVPN regelmäßigen Tests durch Dritte unterzieht, die die Einhaltung der Zertifizierung überprüfen.
Einrichtung & Bedienung
Man kann den Dienst im ersten Monat ausprobieren und kann bei Nicht-Gefallen sein Geld zurückbekommt. Eine unkomplizierte Trial-Phase gibt es aber im herkömmlichen Sinne nicht. Das finde ich immer ein wenig schade, schließlich möchte man sich etwa als Einsteiger in das Thema erst einmal ein wenig umschauen und verschiedene Anbieter ausprobieren, ohne überall seine PayPal- oder Kreditkarten-Daten anzugeben.
Davon abgesehen, funktioniert der Einstieg am leichtesten durch eine der Apps. Die Mac-Variante unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht sonderlich von den Exemplaren anderer Anbieter. Was mich stört ist, dass man das Fenster nicht maximieren oder vergrößern kann.
Zu Beginn wird man in der deutschsprachigen Anwendung gefragt, für welchen Betriebsmodus man sich entscheiden möchte und wird dann recht flott zum eigentlichen Einsatzzweck geführt, was Anfängern gefallen dürfte. Setzt man PureVPN auf dem Mac ein, sind viele Features bereits vorab eingeschaltet, sodass man sich wirklich nur noch um die Server-Auswahl kümmern muss. Tipp: schaltet die Killswitch-Funktion unter PureVPN->Präferenzen->Advanced ein.
Features
Mobile Apps | iOS und Android |
Betriebssysteme | Windows, Linux, Mac |
Browser-Erweiterungen | Chrome, Firefox |
Weitere Geräte | Amazon FireTV, anDROID TV, Apple TV, Kodi |
Router | DD-WRT, Tomato |
Wie man der Übersicht entnehmen kann, lässt PureVPN in dieser Hinsicht kaum Wünsche übrig. Ihr könnt relativ problemlos eine ganze Reihe an (smarten) Geräten, die bei euch im Haushalt vorhanden sind, einbauen. Neben PC/Laptop oder euren Smartphones und Tablets, gibt es entsprechende Ableger aber auch für Android TV oder euren Amazon FireTV. Einzig Apple TV fehlt in dieser Liste, hier müsst ihr dann den Umweg über Laptop/PC gehen.
Die eleganteste Version, all seine Geräte zu Hause über VPN laufen zu lassen, ist nach wie vor eine direkte Konfiguration des Routers: hier stehen DD-WRT und (Open) Tomato als Protokolle zur Verfügung. Die Einrichtung mag Anfänger abschrecken, das Gros der Fritzbox-Nutzer bleibt außen vor, wie das geht, habe ich an dieser Stelle exemplarisch aufgeführt:
VPN-RouterAnleitung
https://www.techboys.de/vpn-router-anleitung-1409
Eine ganze Reihe an Sicherheitsmerkmalen kann mit einem Häkchen versehen werden, darunter Schutz vor DNS sowie IPv6 Leaks. In der PureVPN-Anwendung ist darüber hinaus eine Kill-Switch-Funktion eingebaut, die im Test zuverlässig ihre Dienste verrichtete. Im DNS-Leak-Test schnitt PureVPN unauffällig ab.
Richtig komfortabel ist Split-Tunneling: damit könnt ihr minutiös einzeln für jede Anwendung festlegen, ob sie via VPN nach Außen kommuniziert oder auf unverschlüsseltem Wege.
Streaming & Geoblocking
Netflix (USA) | Ja |
DAZN | Nein |
BBC iPlayer | Ja (kostenloses Konto erforderlich) |
ORF | Ja (ohne Einschränkungen) |
SRF Mediathek | Ja |
Hier hat mich PureVPN überzeugt. Nicht nur, dass neuralgisch problematische Mediatheken wie die des ORF oder der BBC problemlos abzurufen waren, es funktioniert auch für wenig geübte Nutzer komfortabel aus der Anwendung heraus zu öffnen.
Hierzu wechselt man in den Modus „Stream“ wählt den Punkt „beliebte Webseiten“ aus. Hier sind um die 60 Mediatheken und Streaming-Anbieter hinterlegt. Aus deutschsprachigen Ländern sind ARD, ZDF, ORF, SRG sind genauso am Start wie beliebte englischsprachige Dienste wie Hulu, ABC, BBC, Netflix USA, BT Sports etc. So viel Komfort vermisse ich bei vielen anderen VPN-Anbietern. Eine rühmliche Ausnahme stellt beispielweise Ivacy VPN dar: hier könnt nachlesen, wie der Anbieter im Test abgeschnitten hat.
Performance
Alle Tests habe ich auf dem iMac per Gigabit-LAN-Kabel unter macOS 15 durchgeführt. Als Router kam eine FRITZ!Box 6591 zum Einsatz.
Speedtest Mac-Client
Server-Standort | Download (Mbps) | Upload (Mbps) | Ping (ms) |
Deutschland (Standard) | 535,27 | 48,29 | 12 |
Deutschland (Frankfurt VPN) | 183,71 | 22,88 | 13 |
Frankreich | 499,18 | 22,32 | 22 |
Italien | 466,72 | 22,09 | 23 |
UK | 487,32 | 20,85 | 25 |
USA (New York) | 199,0 | 18,9 | 110 |
Beim Surfen mit PureVPN merke ich kaum einen Unterschied, ob ich nun über eine offenen oder eine gesicherte Verbindung unterwegs bin – zumindest, wenn ich einen Serverstandort aus den europäischen Nachbarländern auswähle. Das kann aber für Nutzer mit einer geringeren Internetgeschwindigkeit im Alltag mitunter spürbar sein. Probiert es einfach selbst einmal aus, dafür ist die 31-Tage-Geld-zurück-Garantie schließlich gemacht.
Preise & Angebote
Wie immer überschlagen sich VPN-Anbieter mit regelmäßigen Sonderangeboten und streng limitierten Aktionen – die dann in schöner Regelmäßigkeit in ähnlicher Form wieder auftauchen. Zum Testzeitpunkt war man ganz in Zeichen vom kommenden Black Friday unterwegs. Möglich, dass in einigen Wochen ein X-Mas-Special oder Winter Wonderland ansteht mit ähnlicher Preisstruktur.
Regulär kostet ein Monat knapp 10 Euro (aktuell 9,60 €), für 1 Jahr sind 2,91 € monatlich fällig, und wer sich für 2 Jahre PureVPN entscheidet, zahlt nur 1,75 Euro pro Monat.
Fazit PureVPN Test
Überraschend, was sich in puncto Funktionalität bei den alten Hasen von PureVPN getan hat. Viele nützliche Funktionen, die an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer ausgerichtet sind, bieten einen deutlichen Mehrwert gegenüber früheren Iterationen des Anbieters.
Purevpn sieht gut aus meiner Meinung nach aber leider ist die Anzahl von Servern viel zu klein. Besonders im Vergleich mit solchen Anbietern wie NordVPN, die mehr als 5000 Server zur Verfügung stellen, also mehr als doppelt so viel. Deswegen sind die beiden nicht einmal in derselben Kategorie und es gibt tatsächlich viel mehr Bereiche, wo Pure sich verbessern können, da kann man selber einen Vergleich anstellen: https://nordvpn.com/de/features/
NordVPN hat eine größere Anzahl an Servern, dafür ist PureVPN in weitaus mehr Ländern vertreten. Man muss also für sich abwägen, was wichtiger ist.
Purevpn sieht gut aus meiner Meinung nach aber leider ist die Anzahl von Servern viel zu klein. Besonders im Vergleich mit solchen Anbietern wie NordVPN, die mehr als 5000 Server zur Verfügung stellen, also mehr als doppelt so viel. Deswegen sind die beiden nicht einmal in derselben Kategorie und es gibt tatsächlich viel mehr Bereiche, wo Pure sich verbessern können, da kann man selber einen Vergleich anstellen: https://nordvpn.com/de/features/
NordVPN hat eine größere Anzahl an Servern, dafür ist PureVPN in weitaus mehr Ländern vertreten. Man muss also für sich abwägen, was wichtiger ist.