In diesem Reolink C2 Pro Test prüfen wir auf Herz und Nieren, was die auf die Überwachung von Innenräumen ausgelegte Sicherheitskamera auf dem Kasten hat .
Zu den Highlights zählen etwa Dual Band‑WLAN, ein dreifacher optischer Zoom oder Schwenk-, Neige- und Zoomfunktion inklusive Zwei-Wege-Audio. Wenn ihr eine Synology-NAS eurer eigen nennt, könnt ihr sie in eure Surveillance Station integrieren.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir mit der Reolink Argus Pro, eine smarte WLAN-Kamera für den Außenbereich des taiwanesischen Herstellers im Test hatten und für gut befanden. Nun also mit der C2 Pro eine weitere Variante, deren Haupteinsatzbereich innerhalb der heimischen vier Wände liegt.
Reolink hat uns für diesen Artikel die Kamera zur Verfügung gestellt. Auswirkungen auf die Wertung hat dies jedoch nicht.
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Was ist drin?
Wichtig: es handelt sich um eine kleine, stationäre Kamera ohne Akku. Ihr seid also auf eine externe Stromversorgung angewiesen. Von daher ist der primäre Einsatz im Innenbereich zu suchen. Entsprechend habe ich die Kamera in den eigenen Vier Wänden im Wohn-und Essbereich getestet. Wetter- und Regenschutz gibt es nicht, hierfür hat der Hersteller andere Modelle im Sortiment.
Der direkte Vorgänger hört auf den Namen C1 Pro. Nebst der Farbe (ursprünglich gab es die C1 Pro nur in grau), hat man den Nachfolger technisch ein wenig aufgewertet. Die Reolink C2 Pro zeichnet sich durch die PTZ-Funktion aus. Damit ist die Kamera horizontal 355 Grad und vertikal um 105 Grad drehbar. Mit dem optischen Zoom kann man 3-fach heran-/herauszoomen.
Im Vergleich zu digitalem Zoom liefert das optische Zoom eine deutlich bessere Bildqualität bei der Objektvergrößerung gegenüber dem Vorgänger ab. Um den gewünschten Bereich im Haus zu checken, fügt man die C2 Pro Kamera in die deutschsprachige Reolink Smartphone App hinzu. Im Anschluss kann man dann per Knopfdruck die Kamerarichtung steuern, ohne jedes Mal zum Installationsort der IP-Kamera zur manuellen Richtungsregulierung zurückgreifen zu müssen. Man kann das aber jederzeit problemlos machen, ohne das die Kamera Schaden nimmt.
Die Reolink C2 Pro ist eine Dual Band‑WLAN Sicherheitskamera. Bei der drahtlosen Verbindung kann man auf Wunsch zwischen 2,4 oder 5 GHz Frequenzband flexibel wählen. Die zwei 2T2R MIMO-Antennen ermöglichen noch besseren Empfang der WLAN-Signale und stabile Netzwerkverbindung. So lässt sich eine komplizierte Verkabelung vermeiden und das Wohn- oder Kinderzimmer wird nicht mit zusätzlichen unschönen Kabeln verunstaltet. Einzig die Stromzufuhr läuft (logischerweise) per Kabel ab.
Ich habe die C2 Pro probeweise in der vom Router durch einige Meter/Wände getrennten Küche aufgestellt. Dort ist der Empfang wie etwa mit dem Smartphone bereits noch nicht optimal, ein sauberes Bild wurde aber dennoch übertragen. Laut Surveillance-Station mit Übertragungsraten zwischen 2800 und 4500 kbps bei einer Auflösung von 2560 x1440 Pixeln. Ihr könnt dann immer noch ins Live-Bild Schwenken, Fokussieren oder Hineinzoomen, superschnell ist das dann aber nicht mehr.
Die kleine Kamera lässt sich entweder flexibel auf einem Regal stellen, ohne Löcher zu bohren, oder mit der mitgelieferten Wandhalterung an einer Wand fest installieren. Das beigelegte USB-Kabel ist drei Meter lang, selbst wenn ihr sie oben auf eurem Wohnzimmerschrank platziert, dürfte die Länge ausreichend sein. Andernfalls lässt sich das Kabel gegen ein längeres Tauschen.
Auf der Rückseite befindet sich nebst dem SD-Kartenslot auch eine LAN-Buchse, sodass ihr die Kamera auch direkt per Kabel an euren Router anschließen könnt.
Auf einen Blick: Reolink C2 Pro
- 5MP Super HD für klare Bilder & Videos
- 3-fach optischer Zoom für mehr Bilddetails
- Hochwertige IR-Nachtsicht bis zu 12 Meter
- 2-Wege-Audio für Hören & Gegensprechen
- Arbeitet mit NVR für 24/7 Aufzeichnung
- 355° Pan & 105° Tilt für größeres Blickfeld
- 2,4/5 GHz Frequenzbereich für stabiles WLAN
- Livestream & Fernzugriff via App/PC/Browser
- Echtzeiti Alarme per Push-Nachrichten/Mails
- Dateispeicherung auf FTP/SD-Karte/NAS möglich
Einrichtung und Bedienung
In der Theorie ziemlich unkompliziert verläuft die Einrichtung per App (iOS und Android) bzw. Desktop-Client (Mac und Windows): ein Assistent führt durch die Installation. Praktischerweise findet sich auf der Rückseite der Kamera ein QR-Code. Diesen gilt es sowohl bei der Ersteinrichtung einzuscannen, als auch später mit einem anderen Smartphone/Tablet auf die Kamera zugegriffen werden soll. Beim Desktop-Client entfällt dieser Schritt. Hier muss lediglich das Passwort eingegeben werden.
So war es jedenfalls bei der Reolink Argus Pro. Die Einrichtung der C2 Pro ist leider nicht auf Anhieb problemlos verlaufen. Beim Einscannen des QR-Codes konnte wiederholt keine Verbindung hergestellt werden. Ich habe dann die Einrichtung am Mac probiert und die Kamera per LAN-Kabel angeschlossen. Das klappte dann sofort. Die weitere Ersteinrichtung habe ich am Mac vorgenommen. Danach stand mir die Kamera aber auch unter iOS und Android zur Verfügung.
Der Mac-Client ist nach wie vor englischsprachig und ein wenig spartanisch, leider. Er ist aber recht umfangreich, sodass ihr eine Menge Parameter anpassen könnt. Für die Aufnahme/das Streaming stehen euch zwei Einstellungen zur Verfügung, die ihr nach euren Vorlieben anpassen könnt: „klar“ und „flüssig“. Man kann etwa die Auflösung, Frame- oder Bitrate einstellen und feinjustieren:
- Auflösung: 640 x 490 – 2560 x 1920 Pixeln
- Framerate: bis maximal 30 Bilder/Sekunde
- Bitrate: 64 – 8192 kbps
Bei Bewegungserkennung werden Alarme in Form von App Push-Benachrichtigungen und E-Mails in Echtzeit an dein Smartphone gesendet, sodass man (hoffentlich) rechtzeitig effektive Maßnahmen ergreifen kann.
Statt Reolink NVR – (Synology) NAS
Die Reolink C2 Pro ist mit einem Kartenslot ausgestattet, so dass man eine microSD-Karte für lokale Dateispeicherung verwenden kann. Man kann auch die von der C2 Pro aufgenommenen Dateien auf einen FTP-Server hochladen und dort ablegen. Durch Verbindung mit dem Reolink NVR (2 TB, ab ca. 270 Euro) ist zudem eine dauerhafte 24/7 Aufzeichnung & Überwachung möglich.
Nutzern einer NAS steht zudem eine Speicher-Alternative zur Verfügung. Ich habe es mit der Surveillance Station-App auf meiner Synology DS 218+ ausprobiert. Zwar wird der Hersteller sowie das Modell offiziell unterstützt, mir ist es aber nicht gelungen, auf diesem Wege eine dauerhafte Verbindung herzustellen. Die IP-Kamera habe ich daraufhin über das allgemeine ONIF-Protokoll hinzugefügt.
Mit Hilfe der Surveillance-Station stehen diverse komfortable Zusatzfunktionen zur Verfügung. So kann man etwa einstellen, dass Aufnahmen nach einer bestimmten Zeit automatisch gelöscht werden (z.B. 30 Tage) oder wenn eine bestimmte Kontingentgröße erreicht wurde (z.B. 10 GB). Zeitraffer etwa eine sehr coole Funktion, mit der Aufnahmen schnell gesichtet werden können.
Fazit zur Reolink C2 Pro
Die C2 Pro ist die zweite Kamera von Reolink, die ich in den letzten Monaten testen konnte. Viele Einstellungen sind/, waren mir daher vertraut und ich nahm sie als selbstverständlich an. Die Bildqualität ist im Vergleich zur Argus Pro deutlich besser, mit Hilfe der Zoomfunktion kann in Echtzeit in die Aufnahme eingegriffen werden.
Die Möglichkeit, die Aufnahmen lokal zu speichern, statt wie bei der Konkurrenz in einer Cloud abzulegen, finde ich nach wie vor smart und überzeugend. Eine SD-Karte mit etwa 128 oder 256 GB kostet mittlerweile auch nicht die Welt und sollte aus meiner Sicht für den Heimbereich mehr als ausreichend groß dimensioniert sein. Wer mehr Komfort will, greift zur NVR oder ersatzweise zum NAS.
Weniger komfortabel finde ich, dass es Reolink nach wie vor noch nicht geschafft hat, seine Desktop-App vollständig zu lokalisieren. Auch in den ansonsten ins Deutsche übersetzen Smartphone-Apps finden sich in den ein oder anderen Einstellungen vereinzelt noch englischsprachige Überreste. Das ist nicht weiter tragisch, hinterlässt aber keinen stimmigen Eindruck. So wirken manche Bereiche noch bruchstückhaft und halbherzig – kein besonders vertrauenerweckender Eindruck.
Davon abgesehen bietet die Reolink C2 Pro durch die moderaten Preise (derzeit ab knapp 100 Euro direkt beim Hersteller) gerade auch für Einsteiger die Möglichkeit, die Möglichkeit in das Thema einzusteigen, ohne gleich einen Haufen Geld liegenzulassen. Bei Amazon ist die Kamera derzeit nicht verfügbar, dort ist aber das Vorgänger-Modell günstig gelistet.