Solltet ihr euch ernsthaft mit Youtube und Retro Games beschäftigen, stehen die Chancen gut, dass ihr Norman Caruso und seinen Kanal The Gaming Historian bereits kennt.
Alle anderen sollten sich die Zeit für diese absolute Ausnahmeerscheinung nehmen. Die Videos sind unterhaltsam, machen Spaß und sind dennoch (oder gerade deswegen) von hoher Qualität. Der Name Gaming Historian ist Programm und nicht nur ein netter Aufhänger.
Wissenschaftler auf Abwegen…
[letsinfoup]
Norman hat ein abgeschlossenes Geschichtsstudium (Master) hinter sich gebracht. Parallel rief er bereits 2008 während seiner Arbeit an der Bachelor-Arbeit diesen Kanal ins Leben. 2015 machte er aus seiner Liebe zu Videospielen einen Beruf und widmet sich ganz der Produktion seiner aufwendigen Dokumentation zur Geschichte von Videospielen. Unterstützt wird er dabei von seiner Frau – einer ausgebildeten Journalistin.
Je nach Thema dauert es von der ersten Idee bis zur finalen Umsetzung mitunter bis zu sechs Monate – so etwa beim Video über die Geschichte von Tetris. Diese Episode dauert dann auch knapp eine Stunde. Es gibt aber durchaus auch kürzere Videos, die sich von der Laufzeit im üblichen Rahmen kurzer YouTube-Videos bewegen.
Gerade aber bei den längeren Dokus kommt man voll auf seine Kosten. Sie könnten vom Umfang, der Aufmachung und der inhaltlichen Tiefe auch problemlos irgendwo im Kulturprogramm eines Fernsehsenders laufen.
Es gibt nur ganz wenige Details und Momente, in denen man merkt, dass es letztlich doch „nur“ ein YouTuber ist, der da am Werk ist. Etwa, wenn per Voice-Over Zitate eingesprochen werden. Das klingt dann manchmal so, als ob gerade kein professioneller Sprecher zur Verfügung stand (wie denn auch?) und der Bier-Buddy sich einmal daran versuchen darf, mit japanischem Akzent ein paar Sätze aufzunehmen.
Das ist aber eher die Ausnahme. The Gaming Historian hebt sich wohlwollend vom YouTube-Einerlei ab. Es geht in den Videos letzten Endes um Videospiele, nicht um die Person Normans.