Mit der VU+ Solo² ist kurz vor Weihnachten 2012 ein HDTV Twin Linux Receiver der neusten Generation erschienen, dessen Leistungsfähigkeit und Features alle bisher am Markt erhältlichen Geräte bei Weitem übertreffen. Grund genug für uns auch einmal über den Tellerrand zu blicken und die VU+ Solo² ausgiebig zu testen. Der bärenstarke 1300 MHz Mips Prozessor scheint hierbei prädestiniert für rechenintensive Operationen wie Streaming.
VU+ Solo² Testumgebung
Wir testen die VU+ Solo² an einer Satelliten-Anlage mit vier Orbitalpositionen (Hotbird 13°, Astra 19,2°, Astra 23 und Astra 28,2°), zwei Leitungen, um die Twin-Receiver-Funktionen wie PIP (Picture In Picture) zu begutachten; einer Synology DS 2012 NAS für das Streamen von Multimediainhalten oder als Speicherort für TV-Aufnahmen.
„Stellt euch einen Linux-Receiver einfach wie ein Android Smartphone vor, dass ihr mit einer customROM auf Vordermann bringen müsst. Mit der mitgelieferten Firmware („Image“) werdet ihr nur bedingt Freude an der VU+ Solo² haben.“
So sehr wir uns bemühen werden, auch für Laien in dieser Materie einigermaßen verständlich zu schreiben und die Dinge, so genau wie möglich, so einfach wie nötig zu beschreiben- soll dieser Test nicht drüber hinwegtäuschen, dass ein Linux-Receiver einiges Zutun seitens des Users benötigt. Wer diesen Aufwand scheut, wird mit keiner dieser sog. „Bastel-Boxen“ glücklich. Ich betone: hier ist viel Eingreifen eurerseits nötig und als Neuling müsst ihr wohl erst einmal viel Lehrgeld bezahlen!
Stellt euch einen Linux-Receiver einfach wie ein Android Smartphone vor, dass ihr mit einer customROM auf Vordermann bringen müsst. Mit der mitgelieferten Firmware („Image“) werdet ihr nur bedingt Freude an der VU+ Solo² haben. Wer nur schnell TV gucken will, braucht keinen Linux-Receiver, für denjenigen tut es auch ein günstiger normaler Receiver. Wer „mehr sehen“ will, kann beherzt zugreifen.
Mit Hilfe eines Images zündet ihr bei Linux-Receivern den Turbo: die original-Firmware bringt nur die nötigste Grundausttatung mit, viele Features bleiben ungenutzt: so sind etwa die Smartcardreader ohne Funktion, d.h. eure PayTV-Abos bleiben ungenutzt, ihr könnt keine Plugins nachinstallieren etc. Es wäre unfair, einen Linux-Receiver nur mit der original-Firmware zu testen, von daher führt der Weg über kurz oder Lang nur über die Installation eines alternativen Images. Das wiederum ist wesentlich einfacher als das Flashen einer ROM. Bei den VU+-Modellen wird das Image per USB eingespielt. „Rooten“ oder Bootloader freischalten und dergleichen entfallen. Allerdings muss auch hier der Hinweis fallen, dass der Hersteller für Fehler, die durch ein Image verursacht werden, keine Garantie oder Gewährleistung übernimmt.
Am Ende des Reviews findet ihr meine persönlichen Empfehlungen in Bezug auf Images, Plugins, Skins etc. Solltet ihr noch Fragen haben oder Hilfe benötigen, stehe ich euch in den Kommentaren gerne mit Rat und Tat zur Seite.
VU+ Solo² Design und technische Daten
Wie bereits angeklungen, sind die reinen technischen Daten der VU+ Solo² beindruckend. Kein anderer TV-Receiver kann da zumindest auf dem Papier mithalten- auch nicht die legendären DreamMultiMedeia Geräte wie die Dreambox 8000 oder die Dreambox 7020HD.
Irritierend ist die Bezeichnung Solo allemal- war der (Namens-)Vorgänger Vu+ Solo eben nur mit einem Empfangstuner ausgestattet, wer Twin-Tuner haben wollte musste zur Vu+ Duo (und später zur Vu+ Ultimo) greifen. Offenbar hat man aber erkannt, das Receiver ohne Twin-Tuner keinen Markt haben und die Technik-Freaks nicht hinter dem Ofen hervorholen. Die beiden Sat-Tuner sind jedoch nicht wechselbar, derzeit ist keine Kabelversion geplant. Wer derweil Ambitionen hegt, muss mit DVB-T/DVB-C-Tuner per USB-Anschluss (drei sind insgesamt vorhanden) Vorlieb nehmen. Wechselbare Tuner sind der kommenden VU+ Duo² vorbehalten.
Immerhin zeigt man sich ansonsten von der (design-)technischen Schokoladenseite und liefert ein Gesamtpaket ab, dass sich an die technologische Speerspitze setzt. Das Design ist – auch wenn man sich über Geschmack bekanntlich streiten lässt – deutlich besser gelungen als beim 2009 eingeführtem Vorgänger. Dazu trägt die gebürstete Alu-Optik genauso bei wie das 12 stelligen VFD Display oder der berührungsempfindliche Standby-Knopf. Die Kehrseite: OHNE Fernbedienung läuft an der VU+ Solo² im Grunde gar nichts.
„Es gibt für mich Nichts nervigeres als in einer leisen Film-Passage bei einer Aufnahme die knatternde Festplatte herauszuhören.“
Treu blieb man dem Konzept der reduzierten Maße – der Receiver fällt relativ kompakt aus – das übliche HiFi-Rack-Maße wird nicht eingehalten. Das darf einerseits nicht den Eindruck erwecken, dass man es hier mit einem minderwertigem Produkt zu tun hat – allerdings hat das Ganze auch zur Folge, dass keine üblichen 3,5 Zoll-Festplatten verbaut werden können. Der mitgelieferte Einbaurahmen sowie die Stromversorgung sind für 2,5 Zoll Festplatten ausgelegt. Alternativ bleibt der Weg über eine externe Festplatte – entweder per USB oder gleich per Netzwerkplatte.
Ein paar Worte hierzu in eigener Sache: Es ist einerseits schade, dass man die günstigeren und größeren 3,5 Festplatten nicht intern verbauen kann, gerade was speicherhungrige HD-Aufnahmen brauchen ein möglichst großes Datengrab. Auf der anderen Seite werden dadurch übermäßige Hitzeentwicklungen verhindert, zudem sind 2,5 Zoll-Festplatten wesentlich besser fürs Wohnzimmer geeignet. Es gibt für mich Nichts nervigeres als in einer leisen Film-Passage bei einer Aufnahme die knatternde Festplatte herauszuhören.
Eine weitere Folge des reduzierten Raum-Konzepts: das Netzteil ist extern und verschwindet am Besten aus den Blickwinkel- das ist bei dieser Größe auch gar nicht anders machbar.
„Die persönlich angenehmste Verbesserung – die Gigabit-LAN-Schnittstelle-, die im normalen Computerbereich zum Standard gehört, ist endlich auch in der Linux-Receiver-Welt Realität geworden.“
Imposantes Highlight der VU+ Solo² ist sicherlich der 1300 MHz Dualcore-Prozessor, der auf den Namen BCM7356 hört- zumVergleich: der Solo-Vorgänger bot eine SingleCore CPU mit 333 MHz. Auch in den weiteren technischen Bereichen hat man eine ganze Schippe drauf gepackt: Der Arbeitsreicher beträgt 1024 MB (Solo:256MB); der Flash-Speicher (etwa für Images) wurde von 128 auf 256 MB verdoppelt- auch wenn auf der schlecht gepflegten offiziellen Seite von 128 MB die Rede ist.
Die persönlich angenehmste Verbesserung – die Gigabit-LAN-Schnittstelle-, die im normalen Computerbereich zum Standard gehört, ist endlich auch in der Linux-Receiver-Welt Realität geworden. Damit werden die mitunter großen Daten zwischen Receiver und anderen Rechnern/Festplatten endlich in angenehmer Geschwindigkeit hin-und her transportiert. Per FTP sind etwa 40 MB/s drin.
WLAN gibt es nur indirekt über den offiziellen WLAN-Dongle von Vu+ oder nach Installation eines der alternativen Images ( etwa das VTI) für eine ganze Reihe anderer WLAN-Sticks. Diese Funktion wurde allerdings nicht getestet und berücksichtigt.
Hübsch anzusehen und recht funktional, wenn auch nicht perfekt, ist mal wieder die Fernbedienung ausgefallen: schlank, angenehme Aufteilung der 42 gummierten Tasten, mit gutem Druckpunkt leistet man sich hier keine groben Patzer. Sie ist programmierbar, d.h. sie kann die TV-Fernbedienung ersetzen. Alternativ lässt sich auch per HDMI CEC-Plugin auch ein AV-Receiver steuern, so dass man mit einem Tastendruck auf der VU+ Solo²-Fernbedienung den Fernseher, den AV-Receiver und den Fernseher ein-oder ausschalten kann. Die Einstellungen hierzu können für jede einzelne, steuerbare Komponente dezidiert vorgenommen werden. Meine Logitech Harmany (ich hatte mir vor 2-3 Jahren ein Mittelklassemodell zugelegt) habe ich damit längst entsorgt – auch weil die VU+ Solo²-Fernbedienung besser aussieht, sich besser anfühlt, weniger aufwändig in der Programmierung und wesentlich weniger störanfällig ist. Die Investition hätte ich mir für meine Bedürfnisse sparen können.
ANSCHLUSS GESUCHT – VU+ Solo² KONNEKTIVITÄT
Die VU+ Solo² ist was die Konnektivität und Anschlussfreude angeht auf höhe der Zeit. Die ohnehin schon überdurchschnittlich guten Anschlussmöglichkeiten wurden um einige zeitgemäße Features erweitert. Wir finden an der VU+ Solo² folgende Eingänge und Anschlussmöglichkeiten:
- 2 x SAT-LNB in
- 1 Common-Interface (etwa für HD+ Modul)
- 2 x Smartcard-Reader
- SPDIF Audio Ausgang optisch (digital)
- Komponenten-Video & analoger Audio-Ausgang
- 1x Scart (zeitgemäß?)
- HDMI 1.4
- GigaBit Ethernet (großartig!)
- 2 x USB hinten, 1 X USB vorne (leider kein USB 3.0)
- Serial RS-232-Anschluss
- Ein-und Ausschalter (nicht immer selbstverständlich)
Ein Alltags-Bild der VU+ Solo²
„Wer überall seine Finger im Spiel hat und alle möglichen Regler und Einstellungen auf Maximum stellt, darf sich nicht wundern, wenn er ein unbefriedigendes Ergebnis erhält. Dafür kann die VU+ Solo² ja nix, und es wird nicht besser, wenn man aus Frust völlig sinnentleerte Rezensionen auf Amazon veröffentlicht. „
Ich bin ein durchschnittlicher Fersehnutzer: ich lege wert auf ein gutes HD-Bild, kann aber dem stundenlangen Einstellungen und Feinjustierungen mit Referenz-Videos nichts abgewinnen. Ich sitze nicht immer im optimalen Sitzabstand zum Fernseher und ermittle den idealen Betrachtungswinkel mittels physikalischer Formeln. Ich habe an all diesen Dingen nur ein rudimentär ausgeprägtes Interesse. Dies vorausgeschickt, sind die Aussagen zur Bildqualität rein subjektiver Natur. Ich habe die VU+ Solo² an einem Samsung 46 Zoll LED im Zusammenspiel mit einem Yamaha AV-Receiver im Einsatz. Die Bildeinstellungen habe ich am TV seinerzeit mit einer VU+ Duo vorgenommen und folglich nur den PVR-Receiver ausgetauscht. Die Bildqualität ist nach meinem Dafürhalten beim HD-Sendungen sehr gut, vielleicht einen Ticken besser als mit der VU+ Duo. Bei SD-Sendungen ist die Bildqualität nicht optimal, hängt aber noch stärker als bei HD vom Sender ab. Manche Sender wie ARD, ZDF haben auch in SD noch ein verhältnismäßig sauberes Bild, bei etwa den italienischen RAI-Sendern ist die Übertragungs-und Kompressionsrate auch ohne die Sparzwänge der Eu-Kommission schon seit Jahren sehr bescheiden. Insgesamt ist die Bildqualität gut und wird sich mit weiteren Treiberoptimierungen mit Sicherheit noch verbessern.
Meiner Ansicht nach sollte man die zahlreichen Bildoptimierungsprogramme am AV-Receiver, TV oder an der VU+ Solo² mit Vorsicht genießen und nicht gegeneinander ausspielen. Wer überall seine Finger im Spiel hat und alle möglichen Regler und Einstellungen auf Maximum stellt, darf sich nicht wundern, wenn er ein unbefriedigendes Ergebnis erhält. Dafür kann die VU+ Solo² nichts, und es wird nicht besser, wenn man aus Frust völlig sinnentleerte Rezensionen auf Amazon veröffentlicht. Am Besten regelt man alles in Ruhe und nur am TV. Wer hier einen Quantensprung erwartet hat (letztlich werden die gleichen Empfangstuner verwendet wie bei den Vorgängern), wird wahrscheinlich etwas enttäuscht sein.
„Wer sich im Alltag im Bereich der Öffentlich-Rechtlichen und den deutschen Privatsendern bewegt, hat aber im Grunde das schnellste derzeit mögliche Zapping-Ergebnis: das Umschalten geht (gefühlt) so flott wie in den guten, alten Analog-Zeiten.“
Sehr erfreulich ist die Boot-Zeit der VU+ Solo²- ein kompletter Neustart dauert ca. 30-40 Sekunden anstatt einer gefühlten Ewigkeit bei anderen Linux-Receivern. So kann man auch ruhig öfters den Receiver am Netzschalter komplett ausschalten. Aus dem Standby ist der Receiver im Grunde sofort betriebsbereit, da dauert bei mir das Einschalten des Fernsehers oder des AV-Receivers fast länger.
Das Zappen geht sehr schnell vonstatten, schneller als beim Vorgänger, ist aber wie immer abhängig vom Skin, und ob zwischen Sendern in SD,HD, innerhalb des gleichen Transponders oder Satelliten, ob diese verschlüsselt oder unverschlüsselt sind, hin-um hergeschaltet wird. Sprich: am längsten dauert dasUmschalten von einem verschlüsseltem SD-Sender von Satellit A auf einen verschlüsseltem HD-Sender auf Satellit B. Wer sich im Alltag im Bereich der Öffentlich-Rechtlichen und den deutschen Privatsendern bewegt, hat aber im Grunde das schnellste derzeit mögliche Zapping-Ergebnis: das Umschalten geht (gefühlt) so flott wie in den guten, alten Analog-Zeiten.
Ein weiterer großer Vorteil der technischen Ausstattung: man kann beinahe bedenkenlos eine ganze Palette von Plugins und Skins installieren, ohne die VU+ Solo² allzu sehr in Bedrängnis zu bringen. Tendiert der freie Speicher etwa bei der VU+ Duo mit einer halben Hand voll installierter Skins und Plugins sehr schnell gen Null, hat die VU+ Solo² noch reichlich Reserven für allerlei Spielereien.
VU+ Solo² Highlights
Die Möglichkeiten, die VU+ Solo² einzusetzen, sind schier unendlich und könnten einen Neuling mitunter überfordern. Im folgenden zeige ich euch, wie man seine Box optimal nutzen kann, v.a. als Streaming-Server für Smartphones und Tablets. Wenn man so will, handelt es sich um mein ganz persönliches „All-In-One-Package. Wer sein Android Smartphone individualisiert, wird viele Elemente und Vorgehensweise in ähnlicher Form wiederfinden, allerdings weichen die Bezeichnungen etwas voneinander ab. Ein „Image“ entspricht einer „custom ROM“ wie etwa CyanogenMod oder MIUI; „Skins“ beeinflussen das Aussehen in der Form, wie es „Themes“ bei Smartphones und Tablets tun, „Plugins“ sind in etwas mit Apps und Widgets zu vergleichen. Alles klar? Dann kann es ja losgehen!
Image
Hier empfehle ich das VTI-Image, dass sich sowohl für Anfänger, als auch fortgeschrittene Anwender gleichermaßen hervorragend eignet. Zudem steht hinter dem Image ein deutschsprachiges Forum mit aktiven und fachkundigen Usern, die auch Anfängern gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das Image wird regelmäßig gepflegt, d.h. offizielle und inoffizielle Updates finden sehr schnell den Weg in das Image. Ihr könnt die VU+ Solo² mittels Online-Update auf den neusten Stand bringen, Skins, Plugins usw. vom Online-Feed nachinstallieren usw. Das bieten in dieser oder ähnlicher Form viele andere Images auch, hier stimmt jedoch die Mischung aus Aktualität und Stabilität. Letztlich wird jeder über kurz oder lang sein optimales Image finden (oder gar selbst kompilieren?)- VTI ist in jeden Fall ein hervorragender Ausgangspunkt!
HbbTV-Plugin
HbbTV gibt es für eine ganze Reihe von Receivern, bei der VU+ Solo² ist es ab Werk mit dabei und wird ganz offiziell unterstützt. Bei HbbTV handelt es sich in einfachen Worten um den guten, alten Videotext in einem zeitgemäßen Gewand und erweitert um zahlreiche Funktionen.
MetrixHD Skin
Skins sind natürlich Geschmacksache : man kann auch mit dem Standardskin glücklich werden, ich persönlich habe mich in den relativ neuen MetrixHD Skin verguckt, der mit einer sehr zeitgemäßen Optik für Aufsehen sorgt. Aktuell kann MetrixHD ähnlich wie der legendäre DMConcinnity-HD Skin per Plugin-Erweiterung individuell angepasst werden. Achtung: der Skin befindet sich noch in der Beta-Phase, d.h. er läuft noch nicht an jeder Stelle optimal. Zudem wird das Zapping zwischen den Sendern minimal verlangsamt.Wer damit leben kann, erhält imho eine großartige, moderne Optik für seine VU+ Solo².
JETZT NEU: MyMetrix 2 open beta
Externe Festplatten & Netzwerkfreigaben
„Die intern verbaute Festplatte oder externe USB-Festplatte rattert gewaltig vor sich hin, Gemütlichkeit oder Atmosphäre sind (und hört sich) ganz anders aus: die Lösung lautet: laute Komponenten aus dem Wohnzimmer!“
Endlich, endlich kommt die Synology-NAS so richtig zum Einsatz, endich kann ich externe Mediaplayer in Rente schicken. Wer Serien, Filme und Aufnahmen aufwändig auf Festplatte archiviert hat, kennt das Problem: Man hat die Aufnahmen, aber sie sind dezentral verteilt und so einfach mal gemütlich am Fernseher abspielen geht gerade dann, wenn man es sich gemütlich gemacht hat, nicht. Die Datei wird nicht nicht gefunden, nicht abgespielt, ist inkompatibel oder bleibt mittendrin hängen. Die intern verbaute Festplatte oder externe USB-Festplatte rattert gewaltig vor sich hin, Gemütlichkeit oder Atmosphäre sind (und hört sich) ganz anders aus: die Lösung lautet: laute Komponenten aus dem Wohnzimmer! Man benutz das NAS-Laufwerk oder den PC im Arbeitszimmer als zentrales Datengrab für sämtliche Mediendateien und die VU+ Solo² als Eierlegende Wollmilchsau, die mit allem fertig wird. Bislang hatte ich mit keiner Videodatei Probleme, sie spielt im Grunde alle Dateien problemlos ab. Einzig DTS-HD-Aufnahmen sollen derzeit nicht möglich sein- kann sein, das mein AV-Receiver in diesem Fall den Ton umwandelt.
Netzwerkfreigaben als NFS (Unix) und CIFS-Freigaben werden erkannt und problemlos eingebunden -so kann der Aufnahmespeicherort ausgelagert werden, so dass im Wohnzimmer keine noch so kleine Festplatte laufen muss. In der unteren Bildergalerie ist Schritt für Schritt abgebildet, wie man vorgehen muss, um externe Laufwerke einzubinden.
Schlussbetrachtungen
Auch wenn die VU+ Solo² nicht das Fernseherlebnis völlig revolutionieren kann, hier und da mit Kinderkrankheiten kämpft (die großspurig angekündigte Transkodierfunktion streamt in sehr bescheidener Qualität auf euer Smartphone oder Tablet) , muss ich doch meinen Hut nehmen: im Grunde erhält man für knapp 330 € wesentlich mehr als etwa die hochgelobte DM8000- die mindestens mit 850 € fast dreimal so viel kostet. Sicher, dafür sind die Tuner bei der VU+ Solo² fest verbaut und man sie kann nicht erweitern – es sei denn über USB-Tuner. Aber ansonsten ist die VU+ Solo² günstiger, schneller und besser als alle anderen Receiver. Sie bietet das beste Preis-Leistungsverhältnis, ein sehr gutes Bild und genug Entwicklungspotenzial für die Zukunft.
VU+ Solo²Vor-und Nachteile
POSITIV
- technisch auf derzeit höchstem Niveau
-gehobene Ausstattung und Konnektivität
-1080p Upscaling (gut bei Wiedergabe von Videodateien)
-kommt mit (fast) allen gängigen Videoformaten um
-kann dank Images, Plugins, Skins an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden
-gute Bild- und Tonqualität
-hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis
NEGATIV
- erfordert viel Konfiguration & Wartung durch den Benutzer
- ab Werk nur mit den allernötigsten Funktionen ausgestattet
- Features wie Transkodieren funktionieren derzeit nur notdürftig
- keine wechselbaren Tuner (nur 2 x Sat fest verbaut)
- intern können nur 2,5 Zoll Festplatte verbaut werden