Zur gängigen Praxis eines engagierten Bloggers gehört sicherlich die Optimierung der standardmäßig ausgelieferten WordPress-Funktionalitäten. Egal, wie sehr die tüchtigen Programmierer sich ins Zeug legen, vielleicht auch um das Gefühl zu haben, anderen Nutzern eine Nasenlänge voraus zu sein, Plugins, Code-Snipsel und supergeheime (haha) Optimierungen gehören zum guten Ton.
Dabei hat sich über die Jahre ein fester Kanon an optionalen Plugins und Vorgehensweisen entwickelt, der zusehends ohne größeres Hinterfragen übernommen wird.
In dieser Serie soll es darum gehen, genau diese Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen, Alternativen zu denken und andere Möglichkeiten aufzuzeigen. Was ist, wenn ich doch anders vorgehe? Was, wenn ich auf dieses gehypte Plugin verzichte?
Yoast SEO – vom Szene-Liebling zum Ziel der Shitstorm-Tyraden
Mit über vier Millionen Installationen (eigene Angaben), gehört dieses SEO-Plugin sicher zu den Schwergewichten der Szene, das sich in unzähligen Empfehlungslisten findet wie kaum ein anderes Plugin. Bei so vielen möglichen Konfigurationen hat das Team um den Niederländer wahrlich eine Mammutaufgabe zu bewältigen. Und hier fängt auch die Crux an: es ist unmöglich, so etwas zu stemmen, vor allem wenn man versucht, so viele Funktionalitäten wie möglich unter einen Hut zu bringen. Jede kleine Änderung, sei es am Code oder an der UI wird bei so vielen Nutzern nahezu automatisch ein negatives Feedback auslösen.
Das ist aber nur der eine Aspekt: der andere und schwerwiegende: das Tool kann nicht so viel wie es verspricht, v.a. die jüngsten Entwicklungen hin zu einem Freemium-Plugin, das es mit dem Datenschutz nicht allzu genau nimmt (Stichwort Kooperationen mit teuren Drittanbietern), stoßen vielen Nutzern vor dem Kopf. Ein Update bedeutet in der Regel zunächst viel mehr Arbeit, als letztendlicher Nutzen. Zudem werden immer wieder vorher kostenlose Features in teure Extra-Module verlegt. Schaut man sich die jüngsten Bewertungen von Yoast SEO an, wird man das Gefühl nicht los, dass da jemand den Bogen überspannt hat und die Geister nun nicht mehr los wird, die man mit Dollarzeichen vor Augen gerufen hat.
Persönlich halte ich den Hype um Yoast SEO für überzogen und habe seit langem Alternativen im Einsatz, die sich aus meiner Sicht ebenfalls bewährt haben und ich in der Folge aufzählen werde. Dinge, ich mich bei Yoast SEO stören:
- Verlagerung (freier) Basis-Funktionen in die Premium-Version wie Redirects und Multiple Keywords
- teure Premium Addons mit fragwürdigem Kosten-Nutzen-Faktor : Google News Stitemap, Video Sitemap: Google News Indexierung ist bei mir genau so schnell wie mit Google News Sitemap. So habe ich etwa ein halbes Jahr nicht gebloggt, mein neuer Artikel wurde aber innerhalb weniger Minuten indexiert und im News-Bereich angezeigt. Da habe ich in der Vergangenheit wohl Lehrgeld bezahlen müssen
- Träges Editieren von Beiträgen im Backend
- nervige Einblendungen/Pop-Ups
Yoast SEO Alternativen
Andere SEO-Plugins für WordPress habe ich im Laufe der Jahre immer wieder probiert, manche nur wenige Tage, andere wiederum hatte ich wochen-oder monatelang im Einsatz, ohne einen positiven Effekt zu spüren. Letztlich sind mir wirklich nur ein paar wenige so im Gedächtnis geblieben, dass ich sie als Alternative empfehlen könnte:
- WpSEO (kostenpflichtig, ab € 23,79 | auch für Anfänger geeignet)
- The SEO Framework (kostenlos | eher Fortgeschrittene)
- Squirrly SEO Plugin (kostenpflichtig, monatlich, auch für mehrere Seiten)
- Greg’s High Performance SEO (kostenlos | Fortgeschrittene)