Die Android Nougat Beta für die beliebte Xiaomi Mi Box sorgt sowohl für Freude, als auch für Kritik bei den Testern. Die lange angekündigte Aktualisierung des Android TV-Geräts stößt nicht überall auf Gegenliebe.
Xiaomi liefert im Gegensatz zur günstigen Konkurrenz seine Mi Box 3(S) nicht mit einer lieblos zusammengeschusterten regulären Android OS-Version aus, sondern mit echten, auf Fernseher und Streaming-Lösungen ausgerichtetem Android TV. Das Resultat ist eine konsistente und durchgängige UI, die in der Theorie auch mit regelmäßigen Aktualisierungen bedacht werden könnte.
Wenngleich man zumindest bei den Smartphones- und Tablets-Modellen aufgrund der massiven Änderungen durch die eigene MIUI-Oberfläche eine Art Erklärung für die lange Entwicklungszeit hat, ist es dies bei Android TV nicht der Fall. Xiaomi hinkt hier massiv hinterher und liefert die Mi Box weiterhin mit Android TV 6.0 aus.
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Immerhin ist in den letzten Wochen ein bißchen Bewegung in die Sache gekommen, sodass wagemutige Besitzer auf Android Nougat basierende Firmwares aufspielen können. Diese befinden sich jedoch in einer Betaphase. Probleme sind hier nicht immer auszuschließen. Insbesondere Features wie 4K HDR oder das DRM-Lizenzmanagement machen beim Abspielen von Streams (etwa bei Netflix) mitunter Probleme. Wie massiv diese ausfallen lässt sich als Außenstehender nicht immer richtig einschätzen. Der Aufschrei in Foren ist bekanntlich mitunter sehr groß. Außerdem dürfte der effektive Nutzerkreis recht klein ausfallen: 4K-Material ausspielende TVs dürften durch die Bank mit eigenen Netflix-Apps ausgestattet sein. 4K-Beamer dürften das Gros ausmachen. Auf Full-HD-TVs spielen die Kompatibilitätsprobleme ohnehin keine Rolle.
Solide Alternative zum neuen Fire TV
Eine valide Alternative zum neuen Fire TV dürfte die kleine, schnuckelige China-Box allemal sein. Amazons Player verwendet wie zahlreiche chinesische Lösungen den Amlogic S905z Quad-Core Prozessor (Mi Box: Quad-core Cortex-A53 mit 2.0GHz), die GPU (Mali 450) ist bei Xiaomi Gerät mit 750 MHz getaktet. Beide sind mit 2 GB RAM sowie 8 GB Speicher ausgestattet. Auf beiden Geräten findet sich leider kein LAN-Anschluss (mehr). Bei der Mi Box ist immerhin noch ein USB 2.0-Anschluss vorhanden um eine USB-Festplatte direkt anzuschließen. Der neuen FireTV dagegen hat nur noch einen kleinen Micro-USB-Anschluss für die Stromversorgung vorzuweisen. Nicht zu vergessen die absolut unverständliche Konstruktionssünde mit dem fest eingebautem (und viel zu kurzen) HDMI-Kabel.
Ein Wermutstropfen bei der Xiaomi Mi Box 3 dürfte das offizielle Fehlen einer Amazon Video-App sein. Dieser Umstand lässt sich aber recht einfach umgehen. Hierfür installiert ihr mit einem Dateimanager einfach die Apk, die ursprünglich aus Sonys Android-TV-Geräten stammt. Diese eignet sich für alle Android TV-Boxen, etwa auch NVDIA Shield.